Einen Klimagarten anlegen
Viele Gärtner fragen sich, wie sie ihren Garten klimaresistent umgestalten oder anlegen können. Dabei kommt es neben der richtigen Pflanzenwahl, auch auf die Böden und das Speichern von Wasser an. In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Aspekte eines hitzeresistenten Gartens, der auch mit Starkregen und Trockenperioden klarkommt. Damit passt du deinen Garten an den Klimawandel an.
![Sonnenhut mit weiteren Präriepflanzen[24].jpg Einen Klimagarten anlegen](https://gardenize.com/wp-content/uploads/2025/08/Sonnenhut-mit-weiteren-Prariepflanzen24.jpg.jpeg)
Passe deinen Garten an den Klimawandel an
Wer kennt es nicht? Im Sommer setzen längere Hitzeperioden den Stauden- und Grasflächen zu und wenn der Regen kommt, dann oftmals auf einmal geballt, was wiederrum viele Pflanzen niederdrückt und einen Großteil des Wassers direkt abfließen lässt. Bei einem klimaresistenten Garten geht es nicht nur um die richtige Pflanzenauswahl – es kommt auch darauf an, die Böden richtig zu kultivieren, mehr Schattenflächen in den Garten zu holen und Wasser zu sparen und zu speichern. All diese Aspekte haben Einfluss darauf, wie gut dein Garten mit der Trockenheit klarkommt und ob du auch in Zukunft Spaß an deinem Garten haben wirst.

Klimaresistente Gärten – Worauf es ankommt
Neben der richtigen Pflanzenauswahl kommt es vor allem auf drei Aspekte an, welche deinen Garten resistent gegenüber von Trockenperioden und Starkregen machen:
- Verbesserung der BodenstrukturDurch die Verbesserung deiner Bodenstruktur kannst du effektiv Wasser sparen. Wenn du deinen Boden mulchst, bspw. mit Miscanthusmulch, verdunstet weniger Wasser. Gleichzeitig hilft das Einarbeiten von Humus deinem Boden mehr Wasser aufzunehmen und zu speichern. Mit diesen Beiden Vorschlägen kannst du Wasser länger im Boden halten und legst damit den Grundstein für einen längeren Atem deiner Pflanzen.
- Schatten in den Garten holenSchatten ist ein wichtiges Element, wenn die Sonne langanhaltend scheint. Neben bewachsenen Pergolen sind Bäume und Sträucher hier das Mittel der Wahl. Sie spenden nicht nur Schatten, sondern ihre Verdunstungskälte schafft auch ein angenehmes Mikroklima. Versuche also vor allem bereits bestehende Bäume zu erhalten und pflanze neue Bäume, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Klimaresistente Bäume sind unter anderem der Feldahorn, die Maulbeere und die Elsbeere um bei heimischen Bäumen zu bleiben. Auch der Spitzahorn wird in deinem Garten gut mit der Hitze klarkommen. Bei allen Bäumen musst du jedoch gerade in den Anfangsjahren auf eine ausreichende Wasserversorgung achten, bis sie sich eigenständig behaupten können und ausreichend Wurzeln zur Versorgung bilden konnten.
- Wasser sammeln und sparenWassermanagement wird in den kommenden Jahren zu einer zentralen Aufgabe in deinem Garten werden. Hier bietet sich für die Versorgung deines Gemüsegartens eine Tröpfchenbewässerung an. Im Sommer wirst du jedoch deine Stauden eventuell unterstützen müssen. Als Faustformel gilt, dass du pro Quadratmeter und Woche etwa 10 Liter Wasser für Stauden und Sträucher zur Verfügung haben solltest. Bei einem Garten von 500qm und eine Dachfläche von 70qm kommst du da schnell auf 3.000 bis 5.000 Liter Tankinhalt, welche du je nach Niederschlagsmenge vorhalten solltest. Für die Speicherung des Wassers bieten sich neben unterirdischen Tanks vor allem IBC-Container an, da diese robust und günstig sind.
Falls du große Rasenflächen hast, habe ich hier einige Informationen für dich zusammen gestellt, wie du deinen Rasen trockenheitsresistent gestalten kannst. https://gardenize.com/de/2023/03/dein-rasen-kann-mehr-als-grun/
![Bepflanzung unter Bäumen mit unterschiedlichen Stockwerken[62].JPG Einen Klimagarten anlegen](https://gardenize.com/wp-content/uploads/2025/08/Bepflanzung-unter-Baumen-mit-unterschiedlichen-Stockwerken62.JPG.jpeg)
Waldgarten als eine mögliche Antwort auf den Klimawandel
Der Waldgarten mit seinen unterschiedlichen Stockwerken ist eine Möglichkeit dem Klimawandel in deinem Garten zu begegnen. Ganz vereinfacht gesagt, ahmt ein Waldgarten die in der Natur vorkommenden Pflanzenstruktur nach und bringt diese in deinen Garten. Dabei kommt es vor allem darauf, dass die unterschiedlichen „Stockwerke“ auch in deinem Garten vorkommen, da diese wichtige Funktionen übernehmen.
- Baumschicht: Die oberste Schicht eines Waldes sind die Bäume. Hier setzt du auf Obst-, Nuss- oder Laubbäume. Sie spenden Schatten und bilden das Dach des Waldgartens.
- Strauchschicht: Die Strauchschicht ist die mittlere Ebene. Dort haben vor allem Sträucher und Hecken ihren Platz. Haselnusssträucher, heimische Wildsträucher aber auch Beerensträucher eigenen sich dafür gut. Hecken schaffen einen Lebensraum für viele unterschiedliche Vögel und Insekten.
- Krautschicht: Hier finden Stauden, aber auch Gemüse- und Kräuterpflanzen ihren Platz. Neben Blühpflanzen kannst du somit auch auf unterschiedliche Kräuter oder bspw. Rhabarber oder Kohlsorten setzen.
- Bodendecker: In dieser Schicht können kleinwüchsige und kriechende Pflanzen eingesetzt werden. Scharfgarbe, Borretsch, Erdbeeren und Klee bilden ein gutes Grundgerüst.
- Wurzelschicht: Auch die Fläche unter der Erde sollte nicht vergessen werden. Hier finden Pflanzen wie Radieschen, Pastinaken oder Topinambur ihren Platz.
- Rank- und Kletterpflanzen: Diese Pflanzen nutzen Strukturen oder andere Pflanzen um schneller empor steigen zu können. Efeu und Geißblatt sind hier wichtige Vertreter, aber auch Weintrauben sind denkbar.
Wie du siehst ist ein Waldgarten mit Permakultur kein gewöhnlicher Garten. Er ist wilder und eher an der Natur orientiert, als wir das im ersten Moment in unseren vorhandenen Gärten gewohnt sind. Gleichzeitig hast du viele Kombinationsmöglichkeiten und durch die unterschiedlichen Pflanzen auch immer etwas zu ernten. Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Stockwerke vorhanden sind und du auf vielfältige und mehrjährige Pflanzen setzt.

Vielfalt mit Ufer- und Steppenpflanzen
Bodenstruktur und der Beschattung vor allem auch durch die Pflanzenvielfalt aus. Beim Einsatz unterschiedlicher (Blüh-)Pflanzen können sie ihre jeweiligen Vorteile besser ausspielen und verschiedene Witterungen besser überstehen. Also weg von der Monokultur hin zu mehr Vielfalt und Experimentierfreude in deinem Garten.
Aufgrund der klimatischen Veränderungen hin zu längeren Hitzeperioden und mehr Starkregen setzen einige Gärtner verstärkt auf Ufer- oder Steppenpflanzen.
Uferpflanzen sind es gewohnt, dass Wasser nicht immer verfügbar ist oder eben zu gewissen Zeiten ein Überangebot (Überflutung) von Wasser vorhanden ist. So kommen sie gut mit Trockenheit und starker Feuchtigkeit aus. Uferpflanzen für deine Staudenbeete sind beispielsweise Wasserdost und Blut-Weiderich.
Steppenpflanzen hingegen haben ein weit verzweigtes Wurzelwerk, welches tief in den Boden reicht. So macht es auch Nichts, wenn der oberirdische Teil der Pflanze wegen Trockenheit abstirbt, da sie bei Regen wieder neu austreiben. Bei Steppenpflanzen müssen wir uns alle jedoch daran gewöhnen, dass die Staudenbeete zeitweise braun werden und eben nicht mehr durchgehendes Grün vorhanden ist. Eine Steppenbepflanzung zeichnet sich vor allem durch Gräser, wie beispielsweise Federgras oder Rutenhirse aus. Ergänzt werden die Gräser dann mit Stauden wie Purpur-Sonnenhut, Prachtscharte, Sonnenbraut, Kugeldisteln oder Eryngium-Sorten.
Weitere hitzeverträgliche Stauden und wie du sie erkennst findest du hier: https://gardenize.com/de/2022/08/trockenheitsvertragliche-stauden-fur-deinen-garten/

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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