Strukturpflanzen im Winter

Wenn nach dem Herbst die bunten Farben beginnen zu verblassen und der Winter Einzug hält, endet für viele Gärtner die Gartensaison. Das muss aber nicht so sein. Einige Pflanzen haben auch im Winter viel zu bieten und mit der richtigen Staudenwahl bekommt dein Garten bei Frost einen dramatischen Auftritt. In diesem Artikel erfährst du, welche Stauden im Winter Struktur geben.

Strukturpflanzen im Winter - Gardenize

Winterzauber für deinen Garten

Im Winter halten wir uns alle seltener im Garten auf, als im Rest des Jahres. Dabei ist die kalte Jahreszeit kein Grund deinen Garten komplett zu meiden. Auch im Winter hat dein Garten einiges zu bieten. Mit den richtigen Pflanzen kannst du deinem Garten im Winter Struktur verleihen und die vereisten Silhouetten an sonnigen Tagen bewundern. Dadurch ist dein Garten auch im Winter attraktiv und die Gartensaison endet nicht automatisch im Herbst. Ich gebe dir Tipps, welche Stauden im Winter die beste Figur machen und wie ihr Auftritt gelingt.

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Was es für einen dramatischen Auftritt im Winter braucht

Damit du im Winter durch deinen verschneiten und vereisten Garten mit Staunen streifen kannst, braucht es neben den richtigen Stauden auch eine ruhige Hand. Viele Gärtner räumen ihre Beete zu früh auf und schneiden ihre Stauden bereits vor den frostigen Tagen zurück. Schließlich will man ja im Frühjahr in einen „sauberen“ Garten zurückkehren. Die Wintersilhouetten kannst du jedoch nur genießen, wenn du die strukturgebenden Stauden nicht zurückschneidest und diese auch über den Winter stehen lässt. Es ist somit wichtig, dass du beim Rückschnitt nach dem Herbst darauf achtest, gezielt Stauden stehen zu lassen und nur das Nötigste zurückzuschneiden.

Außerdem solltest du bei der Auswahl der Stauden darauf achten, dass diese unterschiedliche Blattformen und Blütenstände haben. Abwechslung in den Staudenbeeten ist zwar auch im Sommer wichtig, jedoch kommt es auch im Winter auf eine gute und ausgewogene Kombination an, damit du bei Frost unterschiedliche Texturen genießen kannst.

Für den dramatischen Auftritt braucht es dann selbstverständlich noch das richtige Wetter. Es genügt etwas Feuchtigkeit, Frost und etwas Sonne. Schon glänzen die Schneehäubchen und der Raureif an den Stängeln und verblühten Fruchtständen deiner Stauden. Da die Sonne im Winter tiefer steht als im Sommer, kannst du fast zu jeder Tageszeit andere Licht- und Schattenspiele entdecken. Mir gefällt es am morgen immer besonders gut, da zu dieser Zeit der Frost noch frisch ist und die Sonne auf magische Weise den Tag einläutet – sofern sie sich zeigt.

Schöne strukturgebende Stauden für den Winter

Nicht jede Staude hat das Zeug deinen Garten im Winter richtig in Szene zu setzen. Grundsätzlich benötigst du Pflanzen, welche zum einen in deiner Region winterhart sind und zum andern auch über eine hohe Standfestigkeit verfügen. So kann weder Frost noch leichter Schneefall deinen Stauden etwas anhaben und du kannst dich über einen längeren Zeitraum an den winterlichen Silhouetten erfreuen. Ich habe für dich einige Stauden zusammengestellt, welche einen Winterauftritt garantieren und an denen du auch gleichzeitig den Sommer über noch Freude haben wirst. So hast du dann zwei Jahreszeiten einen Blickfang.

  • Die lanzenartige Duftnessel (Agastache rugosa) sticht im Winter aus den Beeten buchstäblich hervor. Die Duftnessel besticht bereits im Sommer durch ihren Wuchs und ihre Stängel, welche sich bis zu 50cm in die Höhe recken. Im Winter tauscht sie ihre Blütenpracht gegen längliche Fruchtstände die bei etwas Entfernung und Schnee an Kolben erinnern können.
  • Zur Duftnessel passt super der Scheinsonnenhut. Hier empfehle ich die Sorte Echinacea purpurea ‚Magnus‘. Da der rotblühende Scheinsonnenhut besonders große Blüten ausbildet und diese auch noch lange nach der Blüte erhalten blieben, eignet er sich besonders für die Winterstruktur. Die rundliche Form des Scheinsonnenhutes ist ein guter Kontrast zur länglichen Form der Duftnessel.
  • Ein weiterer echter Hingucker im Winter ist die Fetthenne (Sedum telephium ‚Herbstfreude‘). Ich finde ja, dass die Fetthenne im Sommer wie eine Landeplattform für Insekten aussieht. Auch im Winter sind die tellerförmigen Blütenstände attraktiv. Gerade bei der Fetthenne wird jedoch häufig viel zu früh zurückgeschnitten, sodass sie ihre Winterqualitäten nicht zeigen kann.
  • Neben den Stauden können auch Gräser im Winter glänzen. Das Federborstengras (Pennisetum alopecuroides var. viridescens) bringt nicht nur Leichtigkeit in deine Staudenbeete, sondern macht auch im Winter eine gute Figur. Mit seinem aufrechten Wuchs und den Blütenwalzen, in welchen sich Feuchtigkeit gut verfängt, hat das Gras auch eine ansprechende Wintersilhouette.
  • Nicht nur Blütenstände können den Winteraspekt ausmachen. Bei manchen Stauden sind es die Blätter, die unter Schnee und Frost bestechen. Bei der Wolfsmilch (Euphorbia polychroma ‚Bonfire‘) ist genau das der Fall. Ihr walzenartiger und halbkugeliger Wuchs mit den spitzen Blättern auf unterschiedlichen Ebenen verzaubern auch im Winter.
  • Aber es sind nicht nur die Stauden, die im Winter die Blicke auf sich ziehen. Eine häufig übersehene Pflanze bildet im Winter einen „Sternenhimmel“ aus Eis, wenn du sie lässt. Die Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) mit ihren Doldenblüten wird dich in der frostigen Jahreszeit mit ihrem Winteraspekt verzaubern.
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Wenn es im Winter für dich doch etwas bunter seien soll, findest du hier eine Zusammenstellung von Pflanzen, welche bereits sehr früh im Jahr zu blühen beginnen.

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Wildes gartenhertz

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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