Bärlauch im Garten anbauen und ernten
Bärlauch ist aus der Frühjahrsküche kaum wegzudenken. Die nach Knoblauch schmeckenden Blätter passen zu vielen Gerichten und verleihen diesen durch das satte Grün eine frische Note. Egal ob frisch-gepflückt aufs Brot, in Kartoffelsalat oder als Pesto – Bärlauch ist eine vielfältige Würzpflanze. Wie du ihn in deinem Garten anbauen kannst und worauf du achten musst, wenn du ihn im Wald sammelst, erläutere ich dir hier.
Tipps für den Anbau und die Ernte in deinem Garten
Bärlauch ist ein echter Frühlingsbote und erlebt eine Wiederentdeckung in unseren Gärten und auf unserem Speiseplan. Dabei ist die Würzpflanze schon seit der Antike bekannt und geschätzt. Die Römer bezeichneten den in Europa heimischen Bärlauch als „Gesundheitskraut“. Zwischenzeitlich wurde er wegen seines Geruchs und seiner guten Verbreitungseigenschaften eher gemieden und sogar aus vielen Gärten verbannt. Umso schöner ist es, dass das heimische Kraut nun wieder auf unserem Speiseplan und in unseren Gärten und auf unseren Balkons landet.
Bärlauch gehört zu den Zwiebelpflanzen und ist mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt. Er wird bis zu 50cm hoch und 20cm breit. Bärlauch wächst horstartig, also in engstehenden Gruppen und verbreitet sich sowohl über Tochterzwiebeln als auch über Samen. Er blüht von April bis Juni in strahlendem Weiß.
Bärlauch in deinem Garten anbauen
Um Bärlauch in deinem Garten anzubauen und zu vermehren solltest du nur auf ein paar Dinge achten. Ansonsten ist Bärlauch eine robuste Pflanze, die sich bei guten Bedingungen sogar selbst verbreitet. Damit du schnell deinen eigenen Bärlauch ernten kannst, empfehle ich den Kauf von Töpfen. Diese Pflanzen haben bereits eine gute Größe und können sich gut entwickeln und ausbreiten.
Wenn du Bärlauch aus Samen in deinem Garten ansiedeln möchtest, benötigst du vor allem Zeit. Bärlauch hat eine Keimdauer von bis zu zwei Jahren, also ist Geduld gefragt. Als Kaltkeimer bringst du die Bärlauchsamen zwischen Spätherbst und Februar ins Freiland aus und bedeckst sie leicht mit Erde. Angießen, warten, fertig.
Im Garten findet der Bärlauch dort seien Platz, wo manch andere Pflanzen nicht so gerne stehen wollen. Er gedeiht gut an halbschattigen Plätzen, mit frischem, nährstoffreichem und humosem Boden. Ich habe ihn auf eine schattige Seite meiner Scheune gepflanzt und er fühlt sich dort pudelwohl. Auch direkt unter Bäumen oder Gehölzen fühlt sich die Waldpflanze gedeiht die Pflanze gut und kann somit auch kahle Stellen füllen.
Bärlauch kannst du auch im Topf auf deinem Balkon oder deiner Terrasse anbauen. Hier achtest du ebenfalls auf ein schattiges oder halbschattiges Plätzchen und mischst beim Einpflanzen etwas Humus unter die Erde. Dadurch hat er gute Startbedingungen und du solltest nun nur darauf achten, dass er auch bei warmen Sommern nicht austrocknet.
Mit welchen weiteren Pflanzen du den Bärlauch gut kombinieren kannst erfährst du hier: https://gardenize.com/de/2023/05/essbare-pflanzen-staudenbeet/
Bärlauch im Garten und im Wald ernten
Im Garten ist die Ernte deines Bärlauchs denkbar einfach. Ich empfehle dir im ersten Jahr keine Blätter des Bärlauchs zu ernten, da er dadurch ein stärkeres Wachstum entwickelt und sich gut verbreiten kann. Dann hast du bereits im zweiten Jahr richtig kleine Horste und weitere kleine Pflanzen, sodass bei der Ernte einiges zusammenkommt und der Bärlauch sich gut davon erholt und weiterverbreitet.
Im Wald sieht das etwas anders aus. Bärlauch sieht einigen hoch-giftigen Pflanzen auf den ersten Blick sehr ähnlich, sodass du dir sicher seien musst, dass es sich um Bärlauch handelt, wenn du ihn pflückst. Mehr dazu im nächsten Absatz. Ansonsten gilt auch für Bärlauch die Handstrauß-Regel für die Menge, welche du sammeln darfst. Grundsätzlich achtest du beim Sammeln darauf, nur so viel zu entnehmen, wie du für dich benötigst und dabei keine anderen Pflanzen zu beschädigen.
Entgegen vielen anderen Pflanzen, kannst du Bärlauch auch dann noch ernten, wenn er bereits blüht.
Verwechslungsgefahr: Bei der Bärlauch-Ernte genau hinsehen
Bärlauch sieht sowohl dem Maiglöckchen, als auch der Herbstzeitlosen auf den ersten Blick sehr ähnlich. So ist es auch zu erklären, dass selbst im Handel gekaufter Bärlauch manchmal mit diesen verunreinigt ist.
Die wichtigste Regel beim Sammeln in der freien Natur ist: Pflücke nur, was du kennst. Was beim Sammeln von Pilzen Beachtung findet, sollte dich auch beim Bärlauch-Sammeln begleiten. Im Umkehrschluss heißt das, wenn du dir beim Sammeln unsicher bist oder die Pflanze nicht eindeutig zuordnen kannst – Finger weg.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du nicht nur auf ein, sondern mindestens auf zwei Merkmale achtest, anhand derer du den Bärlauch identifizieren oder von anderen Pflanzen Unterscheiden kannst. Diese Regel ist dazu da, dass dir keine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.
Bärlauch erkennst du vor allem an seiner matten Blattunterseite. Die breiten, ovalen Blätter können zwar mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechselt werden, jedoch glänzen die Blätter der beiden. Ebenso wächst beim Bärlauch an einem dünnen Stiel jeweils nur ein Blatt. Der Knoblauch-Geruch des Bärlauchs ist zwar sehr markant und ein eindeutiges Merkmal, jedoch kann es zu Verwechslungen kommen, da der Geruch auch an deinen Fingern haftet und du das Gefühl haben könntest, dass dieser von einer Pflanze kommt, wenn du daran riechst. Die Blüten kannst du hingegen sehr gut voneinander unterscheiden. Maiglöckchenblüten bilden einen Kelch der nach unten geöffnet ist, wohingegen die Blüten des Bärlauchs nach oben geöffnet sind und eher an eine Staudenblüte erinnern.
Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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