Bienen im Garten halten
Die Imkerei – also das Halten von Bienen – liegt wieder voll im Trend. Auch in einem kleinen Garten oder auf einem Balkon kannst du ein Bienenvolk halten. Ich gebe dir einen kurzen Einblick in die Welt der Bienen und was du bei der Haltung auf engem Raum beachten solltest.
Bienenzucht im eigenen Garten: Wissenswertes und Tipps für eine erfolgreiche Bienenhaltung
Die Bienenhaltung ist ein altes Handwerk. Menschen begannen mit der Bienenhaltung vor rund 7.000 Jahren. Damals stand die Ernte von süßem Honig im Mittelpunkt. Heute interessieren sich viele Menschen auch aus ökologischen Gründen für Bienen, da sie wichtige Bestäuber für Pflanzen, Obst und Gemüse sind. In deinem Garten können Bienenvölker eine echte Bereicherung sein und du benötigst nur wenig Platz, damit die kleinen „Hochleistungsinsekten“ bei dir einziehen können. Und mach dir keine Sorgen: Im Gegensatz zu anderen Insekten, wie beispielsweise Wespen, haben Bienen nur wenig Interesse an deinem Frühstücksbrot mit Marmelade oder der Grillplatte deiner nächsten Gartenparty.
Wie bei jeder Tierhaltung, so brauchst du auch für die Haltung von Bienen etwas freie Zeit. Vor allem von April bis September solltest du deine Bienen regelmäßig kontrollieren und spätestens alle zehn Tage einmal in dein Volk oder deine Völker schauen. Urlaubsvertretungen können oft durch benachbarte oder befreundete Imker übernommen werden. Ebenfalls wichtig ist, dass du dich am besten vorher in das Thema einliest oder besser noch einen Imkerkurs in deiner Nähe besuchst, da es bei der Bienenhaltung einiges zu beachten gibt.
Der richtige Standort in deinem Garten
Einer der wichtigsten Aspekte für die Ansiedelung von Bienen ist ein geeigneter Standort. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Beute im Garten oder auf einem Balkon steht. Wichtig ist hingegen, dass die Bienen in Richtung Süden ausfliegen können und in unmittelbarer Nähe (ca. 10 Meter) keine Hindernisse den Flug erschweren. Hierbei hast du zwischen Süd-Ost und Süd-West etwas Spielraum um einen guten Korridor zu suchen. Mit der Ausrichtung des Ausfluges kannst du die Bienen „lenken“, sodass sie nicht gezielt auf einen Bereich zufliegen, indem du dich oft aufhältst oder deine Nachbarn oft sitzen. Am besten ist es, wenn das Flugloch in deinen Garten zeigt und weg von den Nachbargrundstücken – damit minimierst du Probleme und Beschwerden. Auf einem Balkon ist dies etwas schwieriger. Jedoch würde ich auch hier einen Winkel wählen, der weder dich noch deine Nachbarn beeinträchtigt.
Bienen lieben die Wärme – also wählst du einen geschützten, sonnigen oder halbschattigen Standort aus. Gut eignet sich hierfür ein Bereich unter einem Baum oder zwischen Hecken. Auf dem Balkon kannst du mit halbdurchlässigem Gaze-Stoff in zu heißen Sommern für etwas Schutz und Abkühlung sorgen.
Vorbereitungen für den Einzug deiner Bienen
Die Imkerei bedarf einiges an Material, vor allem wenn du auch eigenen Honig gewinnen möchtest. In deinem Garten reicht den Bienen eine leicht erhöhte Position. Am besten eignen sich hierfür Paletten, da diese einiges an Gewicht aushalten und auch einen vollbesetzten Bienenstock mit viel Honig tragen können. Da kommen schon mal 40 – 50kg zusammen. Nachdem du den Boden begradigt hast, legst du Unkrautvlies aus und stapelst darauf zwei Paletten übereinander. Dies schafft eine ausreichende Höhe für die Bienen und du musst dich nicht so tief Bücken, wenn du sie kontrollieren möchtest.
Es gibt eine Vielzahl an Materialien, welche du für die Imkerei benötigst. Hierzu gibt es einige Checklisten in Büchern und im Internet. Du benötigst auf jeden Fall folgende Dinge:
- eine Imkerschutzausrüstung,
- einen Stockmeisel,
- einen Smoker,
- eine komplette Beute mit Anflugbrett und Fluglochkeil
- einen Verdampfer und Ameisensäure für die Varroa-Behandlung
- und mindestens zwei komplette Honigräume.
Sobald du ein festes Datum für den Einzug deiner Bienen hast, solltest du diese auf jeden Fall noch beim örtlichen Veterinäramt anmelden, um auf der sicheren Seite zu sein. Dies geht zumeist formlos über eine kurze Mitteilung per Mail oder Brief.
Woher bekomme ich ein Bienenvolk?
Bienenvölker kannst du bei vielen Imkern kaufen. Ich bevorzuge den Kauf in der Nähe, da zu lange Transportwege für die Bienen Stress bedeuten. Achte hierbei darauf, dass dein Bienenvolk bereits eine Königin hat und lass diese dir vom Imker zeigen. Damit gehst du auf Nummer sicher, dass dein Volk wachsen und gedeihen kann. Wenn du dein Bienenvolk in einem anderen Landkreis kaufst, ist ein Gesundheitszeugnis Pflicht. Ein kleines Bienenvolk, also einen Ableger, zum Start in die Imkerei kaufst du in der Zeit von Juni bis Juli. Vergiss nicht beim Kauf deine Beute mitzunehmen, da dein Volk direkt dorthin umzieht. Am Abend, wenn alle Bienen zurück zu ihrer Behausung fliegen wartet ihr dann, bis alle zurückgekommen sind. Dann wird die Beute verschlossen und du nimmst die Bienen mit nach Hause. Achte beim Transport darauf, dass es nicht zu heiß ist und so wenig wie möglich Erschütterungen passieren. Zu Hause angekommen stellst du dein Bienenvolk auf deinen Paletten-Stapel. Am nächsten Morgen, sobald es dämmert, kannst du das Flugloch öffnen und zuschauen, wie deine Bienen die Gegend erkunden und auf Nahrungssuche gehen.
Versorgung und Bewirtschaftung deiner Bienen
Für die Imkerei und die Arbeit mit Bienen ist es wichtig, ihre Bedürfnisse und ihren Rhythmus zu verstehen. Neben ausreichenden Blühpflanzen brauchen sie gerade an heißen Tagen auch Wasser. Wenn innerhalb von 2 Kilometern nur wenige Wasserstellen oder Bäche vorhanden sind, kannst du sie mit Tränken und schwimmenden „Tonsteinen“ unterstützen. Damit hilfst du übrigens auch vielen anderen Insekten, da in unseren heißen Sommern Tümpel und kleinere Bäche oftmals austrocknen.
Von April bis ca. Mitte Juni brauchen die Bienen kontinuierlich mehr Platz, weil die Völker wachsen, sich teilen und möglichst viele Honig-Vorräte anlegen wollen. Ab Mitte Juni bis Ende September beginnt die Zeit der absteigenden Entwicklung. In dieser Zeit verkleinern sich die Völker langsam wieder und es wird ausschließlich Honig für den Winter eingelagert. Gerade kurz vor der Einwinterung, also der Vorbereitung der Völker auf den Winter, musst du dich gut um deine Bienen kümmern. Sie müssen gefüttert und gegen die Varroa-Milbe behandelt werden, damit sie gut durch den Winter kommen können. Von November bis März haben Imker wieder mehr Zeit, da die Bienen kaum fliegen und sich ausschließlich gegenseitig wärmen. In dieser Zeit werden die Beuten und Rähmchen repariert, Kerzen gegossen und Honig gegessen.
Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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