Essbare Pflanzen für dein schattiges Staudenbeet

Der Bereich unter Bäumen oder neben Gebäuden muss kein Schattendasein fristen. Erstaunlich viele Pflanzen kommen mit der geringeren Sonneneinstrahlung und den Wurzeln der Bäume klar. Ich stelle dir fünf essbare Pflanzen für den Schattenbereich vor, die zudem auch noch super im Staudenbeet aussehen. 

Essbare Pflanzen für dein schattiges Staudenbeet

Essbare Pflanzen liegen voll im Trend. Du kannst sie zur Verzierung von Gerichten verwenden oder frisch geerntet deinen Salat aufpeppen und ihm mehr Geschmack verleihen. Viele bekannte essbare Pflanzen fühlen sich an sonnigen Standorten wohl. Aber es gibt sie auch für die schattigeren Bereiche deines Gartens unter Bäumen oder im Schlagschatten von Gebäuden. Halbschatten bedeutet, dass die Pflanzen keine direkte Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit vertragen. Sie fühlen sich also an Standorten unter Bäumen oder neben Gebäuden wohl, die morgens oder abends noch von der Sonne erreicht werden. Diese Pflanzen benötigen zwischen vier und sechs Sonnenstunden am Tag. Schattenpflanzen hingegen kommen mit drei Sonnenstunden oder weniger aus und eigenen sich beispielsweise auch für die Pflanzung unter Großsträuchern, dicht belaubten Bäumen oder direkt vor hohen Mauern.

Anbau und Pflege deiner Schattenpflanzen

Viele Schattenpflanzen wachsen langsamer als ihre Nachbarn in sonnigeren Bereichen. Durch das verlangsamte Wachstum benötigen sie weniger Licht. Daher sind Schattenpflanzen meist sehr niedrig in ihrer Höhe. Dieser Mangel an Licht wird durch die Pflanze mit einem etwas höheren Bedarf an Wasser und Dünger bzw. Humus ausgeglichen. Daher sollte der Boden leicht feucht sein, aber keinesfalls nass sein oder Staunässe haben. Wässere also am besten nur nach Bedarf. Zudem lieben Schattenpflanzen in der Regel eine Mulchschicht. Dafür eignet sich bspw. Rindenfaser, Blätter oder Miscanthus-Mulch. Rindenmulch ist für Stauden eher weniger geeignet. Dieser ist eine bessere Mulchschicht für Sträucher. 

Bärlauch

Bärlauch ist ein heimisches Wildgemüse, das sich im Halbschatten, unter Bäumen und auf feuchten Böden wohlfühlt. Bärlauch sollte, wie die anderen hier erwähnten Pflanzen, wegen der Verwechslungsgefahr im Garten geerntet werden. Der Geruch von Bärlauch, auch Wald-Knoblauch genannt, ist unverkennbar und sein Einsatz in deiner Küche vielseitig. Als Bärlauchpesto oder als Zugabe im Kartoffelsalat esse ich ihn am liebsten. Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze und wird zwischen 20 und 50 cm hoch. Fühlt sich der Bärlauch wohl, verbreitet er sich durch Selbstaussaat und Brutzwiebeln, sodass du getrost Blätter zum Verzehr ernten kannst. Beachte hierbei, dass du gerade bei jüngeren Pflanzen nicht zu viele Blätter erntest, damit dein Bärlauch noch ausreichend Nachwachsen und seine weißen Blüten ausbilden kann. Denn auch die halbrunden, weißen Blütendolden, die sich überwiegend im Mai öffnen, sind essbar und ein echter Hingucker zur Garnitur von Gerichten.
Bärlauch ist anspruchslos und bedarf kaum zeitaufwändiger Pflegemaßnahmen. Du solltest vor allem darauf achten, dass der Boden von Frühjahr bis Herbst ausreichend feucht ist und nicht zu lange komplett austrocknet. Sobald sich der Bärlauch im Herbst einzieht, kannst du die Standorte etwas mit Laub mulchen, um Nährstoffe zurück zu geben. 

Bärlauch

Waldmeister

Das Wohlriechende Labkraut, besser bekannt als Waldmeister, ist seit jeher als heimische Würz- und Heilpflanze bekannt. Sein zu Hause sind kühlere Waldregionen und so schafft die eher anspruchslose Pflanze den Sprung in deinen Schattengarten ohne Probleme. Der Waldmeister wird um die 20 cm hoch und bildet über seine Ausläufer einen Teppich von bis zu 60 cm Breite. Für Maibowle, Sirupe oder als frische Zugabe für weitere Getränke eignen sich beim Waldmeister die Blätter. Diese erntest du am besten vor der Blüte im Mai. 
Auch der Waldmeister stellt keine hohen Ansprüche. Ähnlich wie der Bärlauch freut sich auch er über einen feuchten Boden. Er benötigt etwas mehr Nährstoffe, sodass du ihn einmal im Jahr leicht düngen kannst. Auch der Waldmeister zieht sich im Winter ein, sodass du ihn mit Laub bedecken kannst. Wenn er sich an einem Standort wohlfühlt verbreitet er sich ziemlich schnell über seine Ausläufer. Im Frühjahr oder Herbst kannst du ihn mit einer Handschaufel teilen. Hierzu stichst du Teile, samt den Wurzeln ab und kannst ihm so Einhalt gebieten. Da er jedoch nur flach unterhalb der Oberfläche wurzelt, wird er eher selten zum Problem. 

Waldmeister

Wald-Erdbeeren

Im Schatten größerer Bäume am Waldrand gedeiht die Walderdbeere in der freien Natur und spendet mit ihren Blüten und Früchten kleineren Tieren und Insekten Nahrung. In deinem Garten kommt die Schwester der Gartenerdbeere sehr gut mit einem schattigen Standort klar und verbreitet sich dort mit ihren überirdischen Ausläufern schnell. Sie ist ein idealer Bodendecker und mit ihrer geringen Wuchshöhe von gerade einmal 10 cm bis 20 cm eine schöne Ergänzung. Auf deinem Teller fallen die kleinen und sehr aromatischen Erdbeeren direkt ins Auge und auch ihr Duft verströmt sich in deinen Beeten. Damit die Früchte der Walderdbeere ausreifen benötigt sie einen Standort mit einigen Sonnenstunden am Morgen oder Abend. 
Die Walderdbeere bevorzugt einen leicht feuchten und humusreichen Standort. Damit sie gut gedeiht, solltest du sie einmal im Jahr düngen. Die Walderdbeere verbreitet sich wie eine normale Erdbeere durch ihre oberirdischen Ausläufer, sollte sie zu viel Raum beanspruchen kannst du sie wie Erdbeeren aus der Erde holen.  

Wald-Erdbeeren

Wasabi

Hierzulande ist Wasabi vor allem als gemahlene Paste zu Sushi-Gerichten bekannt. Die aus Japan stammende Pflanze wächst dort in Wäldern und am Rande von Bächen. Bei uns kann er bei nicht zu hohen Temperaturen im Sommer und milden Wintern angebaut werden. Im Schatten und Halbschatten fühlt sich die bis zu 60 cm hohe Würzpflanze wohl und bildet ihre charakteristischen großen, herzförmigen Blätter aus. Der Wasabi verbreitet sich über oberirdische Ausläufer. Am bekanntesten ist die Würzpaste aus den Wasabi-Knollen. Diese brauchen jedoch bis zu zwei Jahren, um zu gedeihen und zu einer ausreichenden Größe für eine Ernte heranzuwachsen. Deshalb begnügen wir uns mit den Blättern, Blüten und Stilen, denn auch diese sind essbar und können entweder frisch gegessen oder zu einer Paste verarbeitet werden, die auch nicht ganz so scharf ist. 
Wasabi kaufst du am besten als Pflanze. Wenn du Samen hast, solltest du diese im Topf vorziehen und nicht direkt ins Freiland säen. Wasabi mag es gerne feucht und benötigt für sein Wachstum eine ausreichende Menge an Flüssigdünger, da dieser durch die Pflanze besser aufgenommen wird. Ich empfehle die mehrfache Gabe von Flüssigdünger über das Jahr verteilt. Da Wasabi nur bedingt winterhart ist, benötigt er einen geschützten Standort unter einer dicken Laubdecke. 

Heidelbeeren

Heidelbeersträucher machen nicht nur kulinarisch was her, sondern überraschen im Mai mit kleinen glockenähnlichen Blüten und viele Sorten färben sich im Herbst dunkelrot. Waldheidelbeeren wachsen als Zwergstrauch und werden um die 50 cm hoch und verzweigen sich stark. Da die Sträucher sehr alt werden können, verbreiten sie sich mit der Zeit auch über unterirdische Wurzeln. Die kleinen, dunkelblauen Früchte können direkt vom Strauch gegessen und genossen werden; verschönern aber auch jeden sommerlichen Eisbecher, den du in deinem Garten genießt. 
Heidelbeeren sind etwas anspruchsvoller und benötigen ausreichend Nährstoffe und Humus für ihr Wachstum. Zudem solltest du um den Strauch eine breite und ca. 10cm dicke Mulch-Schicht aus Nadelholz-Schnitzeln auftragen, da die Heidelbeere einen leicht sauren Boden mag. Auch Rhododendron-Erde als Zugabe ist eine Möglichkeit dies zu erreichen. 

Wildes gartenhertz

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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