Christrose: Winterharter Frühblüher

Die Christrose verzaubert deinen Garten im Winter mit ihrer weißen Blütenpracht. Wenn die meisten Stauden sich zurückgezogen haben und auf den Frühling warten, legt sie erst richtig los. Zeit, sich diese winterharte Staude genauer anzusehen und von ihrer Verwandten, der Lenzrose (Helleborus orientalis), zu unterscheiden. 

Helleborus niger, so die genaue Bezeichnung der Christ- oder auch Schneerose, fühlt sich dort wohl, wo andere Stauden Schwierigkeiten haben. Die immergrüne Staude bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte und kann dort bei guter Pflege mehr als 20 Jahre alt werden. Mit ihren 10cm bis 30cm Höhe ist die Christrose zwar kein Riese – jedoch bildet sie wunderschöne weiße Blüten in der Zeit von November bis März aus. Damit schafft sie nicht nur ein frühes Futterangebot für allerlei Insekten, sondern sticht im oftmals grauen Winter in deinem Garten hervor. 
Ursprünglich ist die Christrose eine im Alpenraum beheimatet Staude und wächst dort bis zu einer Höhenlage von rd. 1.900 Metern. In Deutschland gibt es natürlich Vorkommen nur in Bayern, jedoch ist sie in Österreich, der Schweiz und auf dem Balkan beheimatet. Einzug in unsere Gärten hält die Christrose seit dem 16. Jahrhundert. 

Steckbrief der Christrose 

• Mehrjährige, winterharte und wintergrüne Staude 

• Wuchshöhe 10cm – 30cm 
• Krautiger, horstbildender Wuchs 
• Einzeln stehende Blüten in weiß bis zart-rosa 
• Andere Blütenfarben nur bei Lenzrosen (Helleborus orientalis) 
• Blütezeit November bis März 

• Nährstoffreicher, lehmiger Boden 
• Bienenfreundlich 
• Giftig für Mensch und Tier.
  Gift ist allerdings vor allem in Wurzelstock enthalten. 

Der richtige Standort für die Christrose

Die Christrose fühlt sich vor allem im Halbschatten und Schatten wohl. Wenn dazu noch humus- und nährstoffreicher Boden vorhanden ist, steht einem langen Gedeihen kaum noch etwas entgegen. Bei einem sandigen und mageren Boden solltest du dem Wachstum mit etwas Kompost oder Mulch nachhelfen. Am besten wächst die Christrose im Halbschatten von Laubbäumen, da die Blätter im Sommer vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen und der Blätterabwurf im Herbst eine schützende Schicht bildet. Bei einem schattigen Standort gedeiht die Christrose langsamer und bildet weniger Blütenknospen aus. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass die Christrose keine „Nassen Füße“ bekommt – Staunässe verträgt sie nicht und ihre Wurzeln beginnen zu faulen.
Auch im Topf macht die Christrose eine gute Figur in deinem Hof oder auf deinem Balkon. Hier solltest du jedoch besonders auf die Pflanzerde achten. Die eher leichtere Pflanzerde kannst du mit etwas lehmigerer Gartenerde mischen und Blähton als unterste Schicht wirkt Staunässe entgegen. 

Christrosen pflanzen 

Die beste Pflanzzeit für die Christrose ist im September und Oktober. Zu diesem Zeitpunkt ist sie zwar noch etwas unscheinbar, jedoch hat sie dann vor der Blüte noch ausreichend Zeit, um in deinem Beet anzukommen. Als Starthilfe kannst du ins Pflanzloch als unterste Schicht noch ein wenig organischen Dünger, bspw. Pellets aus Kuhdung oder Guano, geben. 

Pflege deiner Christrosen 

Christrosen sind was die Pflege angeht nicht anspruchsvoll. Sofern der Boden und der Standort passen, kannst du dich mit wenig Aufwand lange an ihnen erfreuen. Neben einer Düngung im Februar oder März, kannst du im November vor der Blüte noch Teile des alten Laubs entfernen. Dann kommen nicht nur die Blüten besser zur Geltung, sondern du schaffst auch Platz für den neuen Blattaustrieb.
Wenn du deine Christrosen vermehren möchtest, so geht dies am besten über die Aussaat der Samen. Im Frühjahr kannst du die Samen in ein Frühbeet oder Töpfe an einem geschützten Ort aussäen. Dann musst du nur noch darauf achten, dass diese ausreichend Feucht gehalten werden. 

Entfernte Verwandte: die Lenzrose 

Helleborus orientalis ist eine entfernte Verwandte der Christrose. Manchmal werden die beiden gerne in einen Topf geworfen, jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied. Die Lenzrose, aus dem Kaukasus und der Türkei stammend, blüht von Februar bis April. Sie sieht ihrer Verwandten zwar ähnlich, jedoch ist die Wuchsform eher aufrecht. Daraus ergibt sich auch die Höhe von bis zu 50cm. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Blütenfarbe: Während die Christrose vor allem in weiß erstrahlt, gibt es von der Lenzrose verschiedene Blütenfarben von grün, über gelb bis hin zu rot oder sogar mehrfarbige Blütenstände. Gemeinsam haben Beide die Bienenfreundlichkeit und die Anforderungen an den Standort und Boden. 

Weitere Winterkünstler für deinen Garten 

Die Christrose ist nicht die einzige Staude, die im Winter Farbe in deinen Garten bringt. Mit seinen hellrosafarbenen Blüten und seinem Vanille-Duft ist der Winterschneeball ebenso zu empfehlen, wie die Zaubernuss. Diese begeistert mit orange- bis rotgefärbten Blüten von November bis Februar.
Pflanzbeispiele für die Winterblüher findest du hier:
https://www.gardenize.com/de/2021/01/januar-2021/ 

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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