Kompost: Dünger aus dem eigenen Garten

Wenn die letzten Blätter im Herbst gefallen sind und sich der Winter ankündigt, kommt die Frage nach dem „wohin“ mit der ganzen Blattmasse und dem Heckenschnitt auf. Dies ist ein guter Startpunkt für deinen Komposthaufen und damit für deinen eigenen Dünger für das kommende Gartenjahr. Was man beim Anlegen eines Komposthaufens beachten sollte und welche Abfälle und Hinterlassenschaften kompostiert werden können erfährst du hier.

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Der eigene Kompost im Garten ist einfach praktisch. Zum einen sparst du dir viele Fahrten, um Gartenabfälle auf einen Sammelplatz zu bringen – zum andern bekommst du noch Dünger für deine Pflanzen zurück. Also eine Win-Win-Situation für dich und deinen Garten. Darüber hinaus freuen sich auch viele Insekten, Vögel und kleinere Tiere wie Igel oder Kröten über Komposter in unseren Gärten. Du hast noch keinen Komposter und willst einen neu anlegen? Wir gehen gemeinsam die wichtigsten Punkte durch.

Der richtige Standort für deinen Komposter

Dein Komposter sollte weder in der vollen Sonne, noch komplett im Schatten stehen. Ein halbschattiges Plätzchen in der Nähe der Nutzflächen ist eine gute Wahl. Wichtig ist hierbei, dass der Boden offen ist. Also kein Beton- oder Steinboden, damit auch möglichst viele Nützlinge den Weg zu deinem Komposthaufen finden und überschüssiges Wasser ablaufen kann. Die Lebewesen in deinem Komposter brauchen für den Abbau der organischen Materialien auch ausreichend Luft, also sollte er auch an den Seiten offen stehen. Damit du deinen Komposter gut befüllen kannst, achtest du darauf, dass er gut erreichbar ist und die Wirtschaftswege auch mit Schubkarre gut befahrbar sind. Wenn du zum guten Schluss noch ausreichend Abstand zum Nachbargrundstück hältst, hast du den richtigen Standort gefunden.

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Der richtige Behälter für deinen Kompost

Für deinen Gartenkompost sind offene Behälter am besten geeignet. Hiermit gelingt der Luft- und Wasseraustausch und Lebewesen müssen keine Schranken überwinden, um an das zerfallende Material zu kommen. Daraus folgt, dass ich dir von Kompostbehältern aus Plastik oder geschlossenen Systemen abraten würde – bewährt hat sich ein Komposter mit herausnehmbaren Holzlatten oder Kompostbehälter, bei denen du die Seiten öffnen kannst. Neben einem Holzlatten-Komposter aus unbehandeltem Holz, eignet sich somit auch noch ein Drahtbehälter. Dieser ist haltbarer, aber eben nicht so variabel.

Da das organische Material zwischen 6 und 12 Monate braucht um zersetzt zu werden, empfehle ich dir die Nutzung von mindestens zwei, besser drei Kompostbehältern. Damit erleichterst du dir nicht nur das Umsetzen, sondern du kannst im Zuge des Zerfalls auch besser den Kompost aus einem Behälter entnehmen, während du den anderen weiter befüllen kannst.
Zuletzt sicherst du noch mittels eines Gitters oder Drahtes am Boden des Behälters deinen Kompost gegen Wühlmäuse und andere Nagetiere ab.

Was gehört in deinen Komposter?

Es ist vorteilhaft, wenn dein Komposter eine möglichst „bunte“ Befüllung bekommt, da unterschiedliche Nützlinge auch verschiedene (Garten-)Abfälle zum Leben und zersetzen brauchen. Eine einseitige Befüllung kann zu einer längeren Verrottungszeit führen.

An Obst- und Gemüseresten und Schalen brauchst du nicht zu sparen. Ebenso ist auch trockener Rasenschnitt und trockenes Laub gut verwertbar. Auch alte Erde aus deinem Garten kannst du in nicht allzu großen Mengen hinzugeben. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass in der Erde oder dem Rasenschnitt keine unerwünschten Wildkräuter, wie beispielsweise Wurzel-Unkräuter, enthalten sind. Auch Eierschalen, Teebeutel und Kaffeesatz sind in deinem Komposter gern gesehen.

Frischer Rasenschnitt, unbehandelte Holzschnipsel und etwas Asche können in geringeren Mengen auf den Kompost.

Nicht in den Kompost dürfen alle Essensreste und behandelten Lebensmittel. Hierzu gehört auch Brot. Auch schwer zersetzbare Zitrusfrüchte würde ich nicht empfehlen, da die Zersetzungsdauer zu lange ist. Alle beschichteten oder behandelten Papiere und Hölzer gehören ebenfalls nicht hinein.

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Die Schichtung deines Komposters

Die unterste Schicht des Komposters besteht aus gröberem Material, welches einen längeren Zeitraum zur Zersetzung benötigt und somit gleichzeitig den Kompost von unten belüftet. Hierfür eignen sich mittelgroße Äste und Reisig, den du dort ungefähr bis zu einem Drittel stapeln kannst. Die mittlere Schicht des Komposters besteht aus Laub, Rasenschnitt und kleineren Ästen. Bei Laub ist darauf zu achten, dass sich Blätter mit einem hohen Gerbstoffanteil (bspw. Eiche oder Walnuss) eher weniger für den Kompost eignen, da sie schwer zu zersetzen sind und somit auch langsamer zerfallen. Das obere Drittel des Komposters kannst du dann Stück für Stück mit Gartenresten und ungekochten, pflanzlichen Küchenabfällen befüllen.

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Umsetzen und Entnehmen des Kompostes

Die Mikroorganismen und Regenwürmer in deinem Kompost benötigen drei Dinge: Luft, Wärme und Feuchtigkeit. Im Zersetzungsprozess wird der Sauerstoff verbraucht und oftmals blockiert das immer kleiner werdende organische Material die ausreichende Belüftung. Deshalb solltest du deinen Kompost mindestens einmal pro Jahr umsetzen. Passionierte Kompostierer setzen den Kompost alle zwei Monate um.

Für das Umsetzen des Kompostes benötigst du ein Kompostsieb. Dieses kannst du die aus einem Rahmen aus Holz und Draht auch selbst bauen. Dazu noch eine Schaufel, eine Mistgabel und eine Schubkarre. Den Kompost hebst du nun mit der Mistgabel und der Schaufel heraus und streichst es durch dein Kompostsieb, welches du auf den Schubkarren gelegt hast. Die reife Komposterde fällt dabei hindurch, während gröbere und noch nicht zersetzte Teile auf dem Sieb liegen bleiben. Diese gröberen Teile kannst du bei deinem zweiten Behälter als unterste oder mittlere Schicht nutzen. Der reife Kompost kann nun für deinen Garten genutzt werden.

Falls du Komposterde zwischendurch entnehmen möchtest, gehst du ähnlich vor. Du prüfst bei deinem Komposter die untere und mittlere Schicht und streichst diese durch ein Sieb, damit auch nur der feine Kompost den Weg in deine Beete findet. Reifen Kompost erkennst du vor allem an der feinen Beschaffenheit und einem Geruch nach Waldboden. Den Kompost arbeitest du etwas tiefer in deinen Gartenboden ein und verteilst ihn nicht nur oberflächlich. Dies stellt sicher, dass etwaige Beikräuter nicht direkt wieder keimen.

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