Mini-Kräutergarten für Balkon und Hof
Mediterrane Kräuter sind genügsam, benötigen nur wenig Pflege und lassen sich gut miteinander kombinieren. Gerade wenn du nur wenig Platz auf deinem Balkon oder in deinem Hof hast, ist ein Mini-Kräutergarten eine echte Bereicherung. Frischer Basilikum, Estragon, Koriander und Oregano geben deinen sommerlichen Gerichten die nötige Würze und Frische und machen auch in der Grillsaison eine gute Figur.
Ein geeignetes Pflanzgefäß
Zunächst machst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Pflanzgefäß für deinen Mini-Kräutergarten. Hierbei ist deiner Kreativität fast keine Grenze gesetzt. Bei der Auswahl achtest du darauf, dass deine Kräuter ausreichend Platz haben und das Pflanzgefäß tief genug ist, damit deine Kräuter ordentlichen Wurzeln schlagen und sich mit Wasser versorgen können. Ich habe immer allerlei alte Kochtöpfe und Wannen in meinem „Lager“ stehen, welche ich bei Flohmärkten und Haushaltsauflösungen finde. Du kannst natürlich auch auf neue Pflanzgefäße aus dem Bau- oder Gartenmarkt zurückgreifen. Hierbei empfehle ich dir ein Tongefäß. Dieses passt gut zu mediterranen Kräutern, es gibt viele verschiedene Formen und Größen und es speichert auch noch Wasser. Da die meisten Kräuter keine Staunässe vertragen, solltest du darauf achten, dass dein Pflanzgefäß entweder bereits Löcher hat, damit überschüssiges Wasser entweichen kann oder du bewaffnest dich mit einem Bohrer und fügst diese nachträglich hinzu.
Kräuter- oder Anzuchterde als Untergrund
Dein Mini-Kräutergarten benötigt einen lockeren, durchlässigen Boden mit wenigen Nährstoffen. Deshalb greifst du für den Untergrund am besten auf Kräuter- oder Anzuchterde zurück. Normale Pflanzerde ist oftmals zu fest und hat teilweise sogar Dünger beigemischt, weshalb ich dir davon abraten würde. Von speziellem Kräuterdünger kannst du Abstand nehmen, da viele Kräuter ohnehin einen geringen Bedarf an Nährstoffen haben und bereits mit ein wenig Humus zufrieden sind.
Bewässerung
Viele mediterrane Pflanzen benötigen nur wenig Wasser und mögen einen sonnigen Standort. Grundsätzlich kannst du dich beim Gießen an den Blättern deiner Kräuter orientieren. Kräuter mit derben und festen Blättern wie beispielsweise Rosmarin, Thymian und Salbei sind sehr widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit. Wohingegen Kräuter mit leichteren Blättern, wie beispielsweise Basilikum und Minze, sich auch über etwas mehr Wasser freuen. Allen mediterranen Kräutern ist gemein, dass sie zur Ausbildung ihres vollen Aromas und der ätherischen Öle ausreichend Wärme und Sonneneinstrahlung benötigen.
Kräuter für deinen Mini-Kräutergarten
Rosmarin
Der Rosmarin ist ein typisches Mittelmeergewächs und kann sehr üppige Formen annehmen. Rosmarin hat einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen und kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden. Er mag trockene Standorte und kann lange ohne Wasser auskommen. In deiner Sommerküche passt er zu vielen Gerichten – ich kann dir Rosmarinkartoffeln als Beilage sehr empfehlen. Mit etwas Butter, Salz und den abgezupften Rosmarin-Nadeln ein echter Gaumenschmaus.
Thymian
Thymian gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Variationen. Du kannst ihn sogar zwischen Steine pflanzen oder als Bodendecker einsetzen, da er sehr widerstandsfähig ist. Er ist genügsam und hält es lange ohne Wasser aus. Auch Thymian kann sowohl frisch als auch getrocknet genutzt werden. Ich empfehle dir für deinen Kräutergarten Pinien- und Orangenthymian. Damit hast du zwei sehr unterschiedliche Geschmackstypen, mit denen du Wild- und andere Fleischgerichte super verfeinern kannst und die sich auch gut für eine Marinade eignen.
Thymian
Oregano
Aus vielen Gerichten ist Oregano nicht wegzudenken – als Pizzagewürz ist er wohl jedem mittlerweile bekannt. In deinem Kräutergarten hält auch der Oregano voller Sonne stand und freut sich über einen mageren Boden. Wenn du eine Kräuterspirale anlegen möchtest, kann er am höchsten Punkt stehen. Wie der Thymian eignet sich auch der Oregano als Steingartenpflanze. Während man viele Kräuter kurz vor der Blüte erntet, kannst du den Oregano auch bei voller Blüte noch abernten, da er zu diesem Zeitpunkt sein volles Aroma entfaltet. In Kräuterbutter sollte Oregano auf keinen Fall fehlen. Wenn du nun noch Thymian und Rosmarin mit etwas Salz und Knoblauch hinzugibst, hast du einen echten Küchenklassiker für deinen Grillabend.
Roter Strauchbasilikum
Roter Strauchbasilikum
Koriander
Bei Koriander scheiden sich oftmals die Geister. Entweder man mag den dominanten Geschmack des Küchenkrautes oder nicht. Koriander benötigt vor allem beim Anwachsen ausreichend Wasser – ansonsten ist er anspruchslos. Wenn du ihn direkt in deinen Gemüsegarten pflanzt ist er ein guter Nachbar für viele Pflanzen, da er Nützlinge anlockt und Schädlinge, wie beispielsweise den Kohlweißling, fernhält. Die Samen oder Blätter des Korianders geben deinen asiatischen (bspw. Currys) und arabischen Gerichten den letzten Kick.
Estragon, Currykraut und Zitrongras
Estragon
Ein nicht ganz so bekanntes Würzkraut ist der Estragon. Von Südfrankreich aus hat er mittlerweile auch den Einzug in unsere Kräutergärten gefunden. Ebenso wie das Basilikum mag auch er etwas mehr Feuchtigkeit und kommt ebenfalls gut mit humusreicherem Boden aus. Wichtig für dich und deinen Kräutergarten: Estragon hat starke und sich verästelnde Wurzeln und bildet Ausläufer. Am besten also er findet seinen Platz an einer Stelle, an der er sich verbreiten kann oder eben in einem ausreichend großen Topf. In deiner Sommerküche kannst du supereinfach Senf damit verfeinern. Zum Senf eine ausreichende Menge Estragon und etwas Pfeffer geben und schon hast du eine einfache Grillsauce, die sich mit etwas Olivenöl auch zum Marinieren von Fleisch eignet.
Currykraut
Mit seinem grau-grünen, fast silbrigen, nadelförmigen Blättern und seinen gelben Blüten macht das Currykraut sogar mancher Staude Konkurrenz. In deinem Mini-Kräutergarten hält es das Currykraut auch ohne viel Wasser in der vollen Sonne aus. Wie viele andere Kräuter auch, mag es keine Staunässe. Zum Verfeinern von Kräuterbutter oder Dressings zupfst du nur die Blätter des Currystrauchs – den Stängel solltest du nicht nutzen.
Zitrongras
Da Zitronengras bei uns nicht winterhart ist, findet es oft in Kübeln Einzug in unseren Gärten – also perfekt für deinen Mini-Kräutergarten. Es mag sonnige Standorte und kommt bedingt mit Trockenheit zurecht. Wenn du einen großen Horst an Zitronengras heranziehen möchtest, solltest du Staunässe vermeiden und zweimal die Woche gießen. Zitronengras passt zu vielen asiatischen Gerichten wie beispielsweise Currys, aber man kann mit ihm auch sehr gut Fisch für den Grill marinieren. Hierzu kannst du die festen Stängel des Zitronengrases auch gut als Spieß benutzen.
Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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