Blau blühende Stauden – Blickfänger für deinen Garten

Staudenbeete leben von der Balance und dem Kontrast der Farben. Blau ist für deinen Garten ein interessanter farblicher Akzent, an dem du kaum vorbei kommst. Es ist die Farbe der Sehnsucht und der Ferne – aber auch der Klarheit. Sie fängt den Himmel ein und bildet einen guten Kontrast zu allen gelblichen und orangenen Blütenfarben. Es gibt viele blaue Blickfänger für deine Staudenbeete, von denen ich dir einige genauer vorstellen möchte.

Die Farbe Blau hat es mir schon lange angetan und liegt derzeit absolut im Trend, was Staudenfärbung im Garten angeht. Ich stelle dir einige genügsame Stauden vor, die keinen hohen Pflegeaufwand haben und trotzdem die Farbe des Himmels gut in deinem Garten zur Geltung bringen. Als Kontrast eignet sich blau gut im Zusammenspiel mit Gelb- und Orangetöne. Als Ergänzung passt sie zu Grün- und Violetttönen und setzt diese gekonnt in Szene.

Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis)

Die gewöhnliche Ochsenzunge ist eine „wilde“ Pflanze, die als Staude Einzug in deinen Garten hält. Besonders geeignet ist sie für Naturgärten. Mit ihren rauen und derben Blättern bildet sie aber auch einen schönen Kontrast zu eher filigranen Stauden. Ihre Blüten sind zahlreich und auffallend und sind von Juni bis September zu bewundern. Der helle Blütenmittelpunkt wird von einem Kranz aus dunkelblau-violetten Blütenblättern gesäumt, was der Staude auch den Namen „Liebäugel“ verliehen hat.

An ihren Standort stellt sie keine hohen Ansprüche. Sie braucht einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Du solltest darauf achten das keine zu starke Staunässe am Standort vorhanden ist – mit Trockenheit kommt die Ochsenzunge gut klar.

Die Ochsenzunge ist absolut pflegeleicht und verbreitet sich selbst durch ihre Samen in deinem Garten. Wenn du dies nicht willst, schneidest du die Blüten nach dem Verblühen ab.

Als Wildstaude ist die Ochsenzunge eine wichtige Pflanze für viele Insekten und lockt neben Wildbienen und Hummeln auch Schmetterlinge und Raupen von unterschiedlichen Faltern in deinen Garten.

Als Sorte empfehle ich dir Große Ochsenzunge ‚Loddon Royalist‘. Sie braucht keinen Winterschutz und wächst aufrecht bis zu einem Meter hoch. Aufgrund der Breite von bis zu 60cm empfehle ich auch einen Pflanzabstand von 60cm.

Hoher Rittersporn (Delphinium elatum)

Die wilde Form des Rittersporns ist in Europa weit verbreitet und sie ist ein zeitloser Klassiker für deinen Garten. Der Name leitet sich von der geöffneten Blüte ab, welche am Ende einen länglichen Sporn erkennen lässt. Der säulenförmige Aufbau mit den seitlich angeordneten Blüten schafft je nach Sorte eine Höhe von ein bis zwei Metern. Der Rittersporn ist ausdauernd und winterhart und zieht sich in der kalten Jahreszeit oberirdisch komplett zurück. Die üppige Blütenpracht ist im Juni und Juli zu bewundern. Bei einem Rückschnitt der Pflanze nach der ersten Blüte entsteht eine kleinere Nachblüte im September und Oktober.

Der Rittersporn eignet sich in deinem Garten besonders für helle, aber nicht vollsonnige Standorte. Hierbei darf die Pflanzenbasis auch gerne durch andere Stauden beschattet werden. Er benötigt feuchte und nährstoffreiche Böden – zu sandige Böden mag der Rittersporn nicht.

Der Pflegeaufwand beim Rittersporn ist überschaubar. Wichtig ist, dass du ihn mit ausreichend Nährstoffen versorgst, falls dein Boden diese nicht vorhält. Hier empfehle ich eine Düngung mit Kompost im Frühjahr. Sollte der Rittersporn zu stark oder auch einseitig mit Blüten bestückt sein, kannst du mit einer kleinen Stütze das Abknicken der Stängel verhindern.

Eine sehr winterharte Sorte des Hohen Rittersporns ist ‚Delphi’s Hollands Glorie‘. Sie wird bis zu 150cm hoch und ist sehr robust. Falls du eine Sorte suchst, die eine gute Nachblüte besitzt, empfehle ich dir ‚Independence‘, welche auch etwas kleiner wird als ‚Delphi’s Hollands Glorie‘. Bei beiden Sorten liegt der Pflanzabstand zwischen 50 und 60cm.

Stauden-Lein (Linum usitatissimum)

Stauden-Lein oder auch Gemeiner Lein ist eine alte Nutz- und Kulturpflanze, die zur Öl- oder Flachsgewinnung gezüchtet wurde. In deinem Garten lockert die filigrane Pflanze mit den vielen kleinen Blütenständen jedes Staudenbeet auf und verbreitet Leichtigkeit. Die maximal ein Meter hohe Staude hat einen unbehaarten Stängel, der sich im oberen Teil verzweigt. An den kleinen Blüten kannst du dich von Mai bis August erfreuen.

In deinem Garten fühlt sich der Stauden-Lein vor allem in Sonne und Halbschatten wohl, sofern die Sonne nicht den gesamten Tag über auf den Standort scheint. Gerade heiße Mittagsstunden sind nichts für ihn. Dein Boden sollte nicht zu nährstoffreich und eher trocken sein.

Stauden-Lein kann als Samen im Frühjahr ausgesät werden oder du kaufst ihn als Topfware. Da der Stauden-Lein konkurrenzschwach ist, musst du darauf achten, dass du Unkraut fernhältst.

Eine mehrjährige und wuchsstarke Sorte ist der Blaue Stauden-Lein ‚Nanum Saphir‘. Er ist außerdem ein Bienenmagnet und kann auch für Steinanlagen und als Kübelpflanze eingesetzt werden. Er wird ca. 30cm hoch und breit – daraus ergibt sich auch der Pflanzabstand.

Blausternbusch (Amsonia hubrichtii)

Ein echter „Star“ für deinen Garten ist der Blausternbusch. Im Südosten Europas und Ostasien heimisch ist der Blausternbusch eine ausdauernde Präriestaude, die auch mit den steigenden Temperaturen und Trockenheit zurechtkommt. Am Ende der Triebe sind die hellblauen sternförmigen Blüten in Trauben angeordnet, die sich ab Ende Mai öffnen. Auch nach dem Blühen ist die Staude ein Hingucker: im Herbst färbt sich das Laub des Blausterns leuchten gelb. In deinem Garten oder Beet wird die Staude zwischen 50 und 70cm hoch.

Als Präriestaude ist der Blausternbusch an Trockenheit gewöhnt und schätzt einen sonnigen Standort in deinem Garten. Dieser kann auch nährstoffreich sein.

Der Blausternbusch braucht etwas Zeit um in deinem Garten anzukommen. Mit einer Humus-Gabe im Frühjahr und ausreichend Wasser erleichterst du ihm das Anwachsen. Ansonsten benötigt die Staude keine Pflege, außer einem Rückschnitt im Frühjahr. Beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten, da der Blaustern einen Milchsaft enthält, der deine Haut reizen kann.

Beim Blausternbusch empfehle ich dir die Ursprungssorte für deinen Garten. Er hat eine lange Blühdauer und eine sehr starke Herbstfärbung. Mit einer Höhe bis zu 90cm ist er kaum zu übersehen. Der Pflanzabstand beträgt ca. 40cm.

Katzenminze (Nepeta)

Die Gattung der Katzenminze, also Nepeta, umfasst mehr als 150 Staudenarten, die in Europa und Asien weit verbreitet sind. Der deutsche Name kommt von der Liebe der Katzen für diese Staude, welche an ihr Schnuppern und sich manchmal auf ihr rollen. Die Blüten öffnen sich zwischen April bis Juli und werden auch von Insekten und Bienen gerne angenommen. Die Katzenminze gibt es in vielen verschiedenen Farben. Die Einzelblüten sind an der bis zu 140cm hohen Staude in schmalen Blütenständen angeordnet.

Die meisten Sorten der Katzenminze mögen sonnige Standorte mit einem eher nährstoffärmeren Boden. Auch Trockenheit trotzt die Staude. Nach der Hauptblüte schneidest du die Katzenminze bodennah zurück, wodurch du eine zweite Blüte im Spätsommer genießen kannst.

Eine prämierte und robuste Sorte ist die Großblütige Katzenminze ‚Blue Danube‘. Mit ihrem buschigen und reichen Blütenwuchs ist sie eine ausgezeichnete Bienenweide. ‚Blue Danube‘ wird bis zu 80cm hoch und benötigt einen Pflanzabstand von ca. 50cm. Wenn du es etwas höher haben willst kann ich dir ‚Wild Cat‘ empfehlen. Mit ihren 100cm ist sie eine höhere Vertreterin der Katzenminze. Auch hierbei handelt es sich um eine reich blühende Sorte mit angenehmem Blatt- und Blütenduft.

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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