Tipps zum Anlegen deines Gemüsegartens – vom Rasen zum Gemüsebeet

Egal ob große Fläche oder kleinerer Bereich – Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten schmecken nicht nur besser, sondern auch die kleinen Pflänzchen bis zur Ernte beständig wachsen zu sehen ist erfüllend. Deshalb sollte ein eigener Gemüse-Bereich in keinem Garten fehlen. Bereits bei der Planung kannst du dir die spätere Arbeit erleichtern und die Ernte erhöhen. Gemeinsam gehen wir die einzelnen Schritte von den Vorüberlegungen bis zum fertigen Gemüsegarten am Beispiel meiner eigenen Beete durch.

Süße, saftige Tomaten und frischer Salat sind die Klassiker für deine Gemüsebeete. Aber auch Kartoffeln, Mais, Kohlsorten und knackige Erbsen sollten Einzug in deinen Gemüsegarten finden. Damit die Ernte gelingt gibt es einiges zu beachten – nicht zu vernachlässigen ist jedoch auch die Planung und Gestaltung deines eigenen Gemüsegartens.

Vor mittlerweile fast zehn Jahren habe ich meinen Gemüsegarten komplett neu aus einer Rasenfläche angelegt. Mit der Zeit konnte ich viele Erfahrungen sammeln und habe die Beete vor zwei Jahren überarbeitet, um sie noch einfacher bewirtschaften zu können.

Die Position deines Gemüsegartens

Du hast einen Platz in deinem Garten für deine zukünftigen Gemüsebeete auserkoren.

  • Der Ort ist sonnig, aber hat auch im Tagesverlauf etwas Schatten zu bieten.
  • Deine zukünftigen Beete sind gut im Garten erreichbar und ein Komposter ist auch in der Nähe.
  • Eine Wasserversorgung ist ebenfalls erreichbar und im besten Fall sammelst du bereits Regenwasser für deine Beete.

Mit dem richtigen Standort hast du wichtige Punkte für dein kommendes Ernte-Glück gelegt. Im Gegensatz zu Stauden-Beeten benötigen deine Gemüsepflanzen nämlich mehr Aufmerksamkeit, so dass diese auch mit einer Schubkarre oder weiteren Gartengeräten gut erreichbar sein sollten.

Falls du noch kein Regenwasser sammelst, kann ich dir IBC-Container empfehlen. Diese sind langlebig und können in leerem Zustand gut transportiert werden. Ich habe vor der Anlage des Gemüsegartens zwei Stück am Ablauf unserer Scheune installiert. Wenn du die Behälter etwas höher stellst, kannst du sogar ohne Pumpe das Wasser in deinen Garten leiten.

Die richtige Größe deiner Gemüsebeete und Wirtschaftswege

Damit du deinen Gemüsegarten gut bewirtschaften und möglichst leicht die Pflanzen pflegen und ernten kannst, solltest du darauf achten, dass du von zwei Seiten die Mitte deiner Beete erreichen kannst. Damit sparst du Platz für Trittsteine oder Wege innerhalb deiner Beete. Ich habe mich für eine Beetbreite von 125cm entschieden und meine Beete sind 200cm lang. Damit komme ich sowohl beim Unkraut jäten, als auch beim Gießen gut bis in die Ecken.

Beim Ausbringen von Humus zur Düngung oder beim Ernten von großen Kürbissen ist eine Schubkarre von Vorteil. Damit du diese auch gut durch deinen Gemüsegarten lenken kannst, benötigst du ausreichend breite Wirtschaftswege. Eine Schubkarre ist ca. 70cm breit – deshalb habe ich mich für eine Breite von 95cm für die Hauptwege und 50cm für die Nebenwege entschieden. Dies ermöglicht es dir, alle Gemüsebeete zumindest von der Kopfseite her zu erreichen. Selbstverständlich könntest du auch die Zwischenwege breiter wählen, jedoch geht dir dann auch einiges an nutzbarer Fläche verloren.

Anlegen deines Gemüsegartens

1. Deinen Boden vorbereiten

Wenn auch du von „Null“ beginnst wie ich damals, ist es zunächst wichtig den gesamten Bereich für deinen zukünftigen Gemüsegarten abzustecken und diesen komplett von Gras zu befreien und umzugraben. Je nach Größe machst du dies am einfachsten mit „schwerem Gerät“ – der Einsatz für eine Motorhacke / Fräse steht also nichts mehr im Weg. Du sammelst nach dem Umgraben alle Grasnarben, Wurzeln und Unkräuter ab. Danach ziehst du deinen Boden glatt und trittst ihn fest. Bei einem größeren Bereich hilft dir eine Bodenwalze – diese wird mit Wasser befüllt und kann bei Baumärkten ausgeliehen werden.

2. Eine eigene Umrandung für dein Gemüsebeet bauen

Im nächsten Schritt baust du dir deine Umrandung für dein Gemüsebeet einfach selbst. Ich habe mich ja für Beete in der Größe von 200cm auf 125cm entschieden. Meine Beetumrandung ist 18,5cm hoch und aus unbehandeltem Holz. Die Holzumrandung befestigst du mit Schrauben oder Nägeln. Zur zusätzlichen Stabilisierung bringst du noch in jeder Ecke einen mittelgroßen Metallwinkeln an.

Wenn du deine Holzumrandungen gebaut hast, kannst du diese nun innerhalb deines Gemüsegarten-Bereichs zur Probe aufzustellen. Wenn alles deinen Wünschen entspricht, empfehle ich die Umrandungen mit Holzstücken im Boden zu befestigen, damit diese sich nicht verschieben, wenn du im nächsten Schritt die Wirtschaftswege anlegst.

3. Anlegen deiner Wirtschaftswege

Für deine Wirtschaftswege benötigst du Unkrautfolien und Bodenanker. Bodenanker sind eine Art große Plastik-Nägel mit einem breiten Ende. Ich habe mich für eine Unkrautfolie mit einer Dicke von 150g entschieden, dünner sollte sie nicht sein. Nun rollst du die Bahnen aus und schneidest sie jeweils mit einem Teppichmesser zurecht. Achte darauf, dass du an den Kanten der Folien eine ausreichende Überlappung von etwa 20cm hast, da sich Unkräuter auch an den Rändern immer zum Licht durcharbeiten wollen. Du fixierst die Folie mit den Bodenankern – dafür schlägst du die Anker mit einem Gummihammer in die Folie ein. Du beginnst in den Ecken und an den Rändern und arbeitest dich nach innen vor – dann kann auch nichts mehr verrutschen. Zum Schluss verpasst du deinem Gemüsegarten noch eine Umrandung, damit das Gras nicht in und auf die Wege wächst. Hier empfehle ich dir eine Rasenkante aus Metall. Diese schlägst du ebenfalls mit dem Gummihammer in den Boden ein. Beim Anbringen achtest du darauf, dass die Rasenkante bis an den Rand der Folien reicht, damit diese bündig und fest abschließt.

Zum Abschluss suchst du dir einen geeigneten Belag für deine Wirtschaftswege aus. Neben Rindenmulch gibt es auch grobe Holzschnitzel, für die ich mich damals entschieden habe. Du findest diese am einfachsten unter der Bezeichnung Holzschnitzel oder Holzhackschnitzel, welche als unterste Schicht auch in Hochbeete eingefüllt wird.

4. Füllung deiner Gemüsebeete

Die Beetumrandung bildet ein kleines Hochbeet, welches noch mit Erde aufgefüllt werden muss. Um das Unkraut zurück zu halten, habe ich mich vor der Füllung der Beete für eine kleine „Sperre“ aus einem sich zersetzenden Material entschieden. Diese ist im Gartenfachhandel (Online) erhältlich und heißt beispielsweise Saison-Mulchmatte oder Mulchmatte. Ebenso gibt es auch „Folien“, welche sich innerhalb von wenigen Jahren zersetzen.

Du setzt die sich zersetzende „Folie“ oder Matte ein und schichtest nun die Füllung darauf. Als Füllung nutzt du für deinen Gemüsegarten eine Mischung aus Erde und Humus. Diese kannst du selbst mischen oder du bestellst sie bei bereits fertig gemischt. Je nach Beetgröße heißt es dann „Ärmel hochkrempeln“ und alles in den Beeten verteilen.

5. Staketen-Zaun als Umrandung

Zum Abschluss deines Gemüsegartens suchst du dir noch einen Zaun aus. Dieser bildet nicht nur eine optische Abgrenzung zu deinem übrigen Gartenreich, sondern hält auch Tiere in deinem Garten von deinem Gemüse fern. Außerdem sieht es einfach urig aus. Eine klassische Einfassung für deinen Gemüsegarten ist ein Staketen-Zaun. Auch ich habe mich für einen solchen entschieden – er ist sowohl klassisch-zeitlos, als auch eine gute Rankhilfe für Blühpflanzen.

Traditionell wird dieser aus Kastanienholz gefertigt und bekommt mit der Zeit eine wunderschön-verwitterte Färbung. Ein weiterer Vorteil: du sparst dir das Streichen des Zaunes und damit auch das regelmäßige nachstreichen. Bisher ist bei meinem Zaun lediglich ein Pfosten kurz unter dem Boden abgebrochen – alle anderen Teile des Zauns halten auch nach fast zehn Jahren Wind und Wetter stand.

Die Platzierung deines Staketen-Zauns ist relativ einfach. Du bestellst dir den Zaun in der gewünschten Höhe und Länge. Ich habe mich für eine Zaunhöhe von 100cm entschieden und dazu die passenden Pfosten 9cm Durchmesser und einer Höhe von 130cm gewählt, damit beim Einschlagen auch eine ausreichende Tiefe erreicht wird. Nachdem du die Eckpfosten eingeschlagen hast, setzt du jeweils in maximal 150cm Abstand die Zwischenpfosten. Daran befestigst du deinen Zaun mit sogenannten „Drahtkrampen“. Das sind Nägel in U-Form. Dabei ist es wichtig, dass der Zaun den Boden knapp nicht berührt.

Für eine passende Gartentür schneidest du dir ein Stück des Zaunes ab und befestigst diesen auf einem zuvor gebauten Holzrahmen – fertig.

Wildes gartenhertz

Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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