Die Anzucht mithilfe der Erdballenpresse
Die Tage werden wieder länger und die Sonne zeigt sich immer öfter am Himmel. Während sich die Erde aufwärmt und die Nächte noch frostig sind, können wir Gärtnerinnen und Gärtner uns kaum noch halten. Es wird zurückgeschnitten, alles wird begutachtet und die Planung für das anstehende Gartenjahr ist bereits komplett abgeschlossen. Auf geht’s zur Anzucht.
In diesem Jahr habe ich mich für die Nutzung der Erdballenpresse entschieden. Alle Vor- und Nachteile, was du beachten solltest und welche Pflanzen bereits im März an einem geschützten Ort vorgezogen werden kann findest du hier.
Die richtige Anzucht
Normalerweise habe ich zur Anzucht die Erde in kleine Förmchen oder große Behälter mit vielen Vertiefungen gedrückt. So machen es viele Gärtnerinnen und Gärtner jedes Frühjahr. Je nachdem, wie viele Pflänzchen wir vorziehen ist es eine zeitaufwendige Tätigkeit, da vor allem auch beim Einpflanzen die Erde mit dem Keimling erneut aus der Form gedruckt werden muss. Ziemlich oft zerbröckelte mir die Erde und ich verletzte die Wurzeln. Dieser Umpflanzschock muss das kleine Pflänzchen erstmal verkraften und dankt mir erstmal mit Kümmerwuchs oder dem Tod.
Die Erdballenpresse, auch Soil Blocker genannt, kommt aus England und hat dort schon eine Erfolgsgeschichte hinter sich. Es gibt diese „Boden-Quetscher“ in unterschiedlichen Ausführungen fast überall im Internet zu kaufen. Stell dir die Erdballenpresse als ein Metallgestell vor, welches die Erde mit Hilfe deiner Kraft in Form presst und durch Plastik-Propfen bereits ein Samen-Grübchen hinterlässt.
Ich habe mich für eine Form mit vier „Behältern“ zum Einstieg entschieden und bin nach meinem Test begeistert.
Auf geht’s zur Handarbeit
Schritt für Schritt – Anleitung
Wenn man einige Dinge beachtet kannst du mit etwas Kraftaufwand in kurzer Zeit viele Erdballen mit Pflanzloch für deine Sämereien produzieren.
Neben der Erdballenpresse selbst, solltest du
- einen Behälter für die Anzuchterde
- ausreichend Anzuchterde,
- eine Schale für deine gepressten Erdballen,
- eine Schaufel zum Lockern der Anzuchterde,
- eine Blumenbrause und
- etwas Wasser bereithalten.
Zunächst füllst du die Anzuchterde in deinen Behälter. Ich habe hierfür einen Eimer genommen, da diese immer zur Hand sind. Eine flache Schale erleichtert jedoch den Pressvorgang. Achte darauf, dass die Pflanzerde krümelig ist und keine größeren Stücke mehr vorhanden sind. Zur Not gehe nochmals mit den Händen oder einer kleinen Schaufel durch.
Nach dem Lockern der Anzuchterde befeuchtest du die Erde etwas, achte darauf hier nicht zu sparsam zu sein, da die Erdballen sonst nicht so gut zusammen halten. Zu nass sollte es jedoch auch nicht sein, da die kleinen Quadrate sonst auch nicht gut standhalten. Die ersten Versuche werden evtl. fehlschlagen. Du wirst aber merken, dass du schnell den Dreh raus haben wirst.
Nun drückst du die Erdballenpresse tief in die Erde hinein. Bei weiterem Druck etwas auf alle Seiten neigen, um auch kleinere Hohlräume noch zu füllen.
Danach ziehst du die Erdballenpresse vorsichtig nach oben und überprüfst, ob die Formen komplett gefüllt sind. Nachdrücken von Hand ist hier ebenfalls möglich. Die Erde sollte bündig mit der Form abschließe. Sollte das Material beim Anheben herausfallen oder bröckeln, liegt das entweder an zu geringem Druck oder zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit.
Nun stellst du die Erdballenpresse in den dafür bereitgestellten Behälter oder Schale und drückst diese heraus. Auch hier hat sich gezeigt, dass etwas Druck von oben die Ballen noch besser zusammenhalten lässt. Ein gutes Zeichen ist, wenn etwas Feuchtigkeit oben aus der Ballenpresse heraustritt.
Und schon sind die deine ersten „Pflanzgefäße“ fertig.
Zum Schluss füllst du die vorhandene Kuhle mit deinen Samen und bedeckst den Samen leicht mit Erde.
Anschließend gießt du vorsichtig mit einer Brause darüber.
Am Ende deiner Erdballenproduktion spülst du die Ballenpresse ab und trocknest sie mit einem alten Tuch ab. So wird sie dir lange erhalten bleiben.
Vorteile der Erdballenpresse
Die Vorteile der Erdballenpresse liegen auf der Hand. Sofern die Presse aus Metall ist, ist diese sehr langlebig und du vermeidest mit dem Verzicht auf Plastik-Pflanzgefäße doch einiges an Müll. Mit etwas Übung und einer guten Vorbereitung kannst du mit der Presse auch Zeit sparen, da du in einem Arbeitsschritt direkt die Ballen presst und die Kuhle für die Samen schaffst.
Auch für die Pflanzen sind die Erdballen besser. Durch die offene Struktur der Erde ohne einen Abschluss können deine Sprösslinge besser Wurzeln und bleiben auch nicht an der Wand von irgendwelchen Gefäßen hängen. Allzu oft kommt es bei Plastik-Gefäßen zu einer Kehrtwende der Wurzeln und die Pflanze schnürt sich selbst die „Luft“ ab.
Anzucht im März
Zu guter Letzt: Im März kannst du bereits einiges vorziehen, sofern du ein Frühbeet, einen Pflanzschrank oder ähnliches zur Verfügung hast.
Ich empfehle als Start in den Frühling:
- Erbsen
- Zuckerschoten
- Tomaten
- Paprika
- Chilli
Sommerblumen, wie beispielsweise Sonnenblumen
Und wenn du es gar nicht abwarten kannst, können bei Temperaturen über ca. 16 Grad auch folgende Samen direkt in die Erde:
- Salate
- Lauch
- Radieschen
- Karotten
- Spinat
- Ruccola
Geschrieben von unserem Gastblogger :
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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