Dünger ist aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken. Unsere Pflanzen ziehen sich alles aus dem Boden, was sie zum Leben brauchen. Doch Gründünger wird immer noch viel zu selten in unseren Gärten genutzt, dabei ist es das Beste, was du deinem Boden schenken kannst.

WAS IST GRÜNDÜNGER?

Gründünger sind Pflanzen, die in deinem Gartenboden wachsen und positive Eigenschaften auf deinen Boden und damit deinen Pflanzen übertragen. Diese Pflanzen begrünen den Boden, der dann vor Erosion geschützt ist. Zudem durchwurzeln diese Pflanzen tiefgründig den Boden und lockern ihn gleichzeitig auf. Wenn der Gründünger wächst, so wird er vor der Blüte ordentlich in den Boden eingearbeitet. Dadurch können Mikroorganismen und Regenwürmer ihn verarbeiten und Dünger auspupsen. Einige Gründüngerpflanzen ziehen sogar aus der Luft, mit Hilfe sogenannter Knöllchenbakterien, den Stickstoff in den Boden und speichern ihn dort. Stickstoff ist das Lebenselixier aller Pflanzen.

Blumen Gründünger

Welche Vorteile hat der Gründünger?

  1. Gründünger bildet dichte Teppiche, dadurch ist der Boden vor Erosion geschützt. Das bewirkt ein ausgeglichenes Bodenklima.
  2. Durch den dichten Teppich hat Unkraut kaum eine Chance.
  3. Einige Gründüngerpflanzen bilden sehr tiefe Pfahlwurzeln und lockern den Boden damit automatisch auf. Gerade die Ackerschachtelhalm-Geplagten sollten dringend Gründünger im Garten nutzen. Durch den höheren Humusanteil und der Lockerung des Bodens, kann er besser Wasser speichern.
  4. Beim Abfrieren der Gründüngerpflanzen verbleiben diese im Boden und bieten Nahrung für Regenwürmer.
  5. Gründüngerpflanzen sind durchweg wahre Bienenmagneten! Und gerade im Herbst benötigen sie alle Pflanzen, die sie nur kriegen können.
  6. Leguminosen wie Klee und Lupinen können Stickstoff im Boden anreichern. Diesen Stickstoff können deine Pflanzen dann direkt nutzen.
  7. Einige Gründüngerpflanzen vertreiben sogar Schädlinge im Boden. Der Klassiker ist die Tagetes die Nematoden vertreibt. Daher gehören Tagetes und Tomaten immer zusammen.
  8. Zudem sehen die Gründüngerpflanzen einfach zauberhaft aus.
Blumen

Welche Gründüngerpflanzen gibt es und für was sind sie gut?

Phacelia / Bienenfreund

Die schönste Gründüngerpflanze überhaupt. Diese hier solltest du in jede Lücke deines Gartens aussäen. Sie wächst sehr schnell, bildet daher viel Blattmasse und ist ideal, um den Humusanteil deines Bodens zu erhöhen. Sie unterdrückt Unkraut und eignet sich im Gemüsegarten zu jeder Gemüsekultur. Der Bienenfreund verrät seine Aufgabe durch seinen Namen – die Bienen und Hummeln stehen total auf ihn!

Buchweizen

Buchweizen keimt sehr schnell und unterdrückt dadurch Unkraut. Er kann im Gemüsegarten zu allen Gemüsekulturen gepflanzt werden. Er lockert ebenso den Boden.

Lupinen

Lupinen sind wunderbare Stickstoffsammler und reichern den Boden damit an. Sie wachsen ebenfalls sehr schnell und bilden relativ viel Grünmasse. Dadurch können sie auch Unkraut unterdrücken. Im Gemüsegarten sollten Lupinen nicht vor und nach Erbsen oder Bohnen gesät werden.

Inkarnatklee

Ist, wie die Lupine, ein Stickstoffsammler. Er ist daher ideal als Vorkultur für alle Kohlarten. Zudem ist er eine heiß begehrte Nektarquelle für Insekten. Auch hier gilt, dass der Inkarnatklee nicht vor oder nach Erbsen oder Bohnen gesät werden sollte.

Ringelblumen

Die Ringelblumen sind gute Laune Blumen. Mit ihrem tiefen Gelb und Orange verbreiten sie Bauerngartenflair. Sie verdrängen Nematoden und sind eine wahre Bodenkur.

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Tagetes / Studentenblumen

Sie verdrängen, ebenfalls wie die Ringelblumen, die Nematoden. Zwischen den Tomatenpflanzen gepflanzt sehen sie einfach zauberhaft aus.

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Winter-Raps

Winter-Raps lockert tief den Boden. Er sollte allerdings nicht vor oder nach Kohlpflanzen gesät werden, denn auch der Winter-Raps kann Kohlhernie übertragen.

Sonnenblumen

Vielfältiger kann eine Pflanze nicht sein. Sie bildet extrem viel Blattmasse und ist ideal zum Aufbau von Humus in deinem Boden. Sie sieht sehr attraktiv aus und zieht Bienen und Hummeln magisch an. Sie bildet sehr tiefe Wurzeln und kann das Bodenreich damit tiefgründig lockern. Zudem kann man die Samen essen. Sie sind im Gemüsegarten unproblematisch und sollten auch in jedes noch so kleine Fitzelchen freien Bodens gepflanzt werden.

Raps Blumen

Wie gehe ich nun mit dem Gründünger vor?

Du kannst Gründünger das ganze Jahr über ausbringen, solange der Boden nicht gefroren ist. Der Boden sollte vorab von Unkraut befreit werden.  Das Saatgut wird dann gleichmäßig auf das Beet ausgestreut. Damit die Samen Bodenkontakt erhalten kannst du mit dem Rechen drüber gehen und anschließend die Samen mit einer Walze an den Boden andrücken. Es gilt nun den Boden feucht zu halten. Sollte es nicht regnen ist einmal täglich das Bewässern notwendig. Wenn die Sonne scheint evtl. sogar zweimal täglich. Keine Sorge der Gründünger keimt sehr schnell und kann dann sich selbst überlassen werden.

Du kannst natürlich die Gründüngerpflanzen auch zum Blühen bringen. Sie werden sich dann dankbar vermehren. Oder du harkst sie vor der Blüte in den Boden ein. Du kannst aber auch einfach mit dem Rasenmäher oder Mulcher drüber gehen. Das Schnittgut sollte dann natürlich liegen bleiben und leicht eingeharkt werden.

Blumen Gründünger

Geschrieben von unserem Gastblogger:

Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

Wildes gartenhertz

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