In Bezug auf die Anlage einer Wildblumenwiese kursieren immer noch sehr viele Falschinformationen im Internet. Mit unseren Tipps gelingt dir die Anlage einer Wildblumenwiese; dabei ist es egal, welchen Gartenboden oder welche Lichtverhältnisse du hast.
Geheimtipps
So legst du eine Wildblumenwiese an
Es gibt nichts Schöneres wie eine Wildblumenwiese. Hier tobt das wilde Leben! Allerlei Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge tummeln sich hier und verbreiten gute Laune. Eine Wildblumenwiese ist für die Natur ein 6er im Lotto. Auch für dich!
Es ist nicht schwer eine Wildblumenwiese anzulegen – mit unseren Geheimtipps
Eins vorweg, wie die Anlage einer Wildblumenwiese nicht gelingt:
- Du säst eine Wildblumenmischung einfach auf deinen Rasen
- Du säst eine Wildblumenmischung in deinen Rasen, den du vorher vertikutiert hast und der Lücken aufweist
- Du säst eine Wildblumenmischung in einen fetten nährstoffreichen Boden, obwohl deine Samen für eine Magerwiese ausgelegt sind
- Du bedeckst deine ausgebrachten Samen mit Erde
- Du gießt an und vergisst später das Feuchthalten deines Bodens
- Du prüfst nicht, welche Samen du überhaupt gekauft hast
- Du säst viel zu dicht aus
Eine Wildblumenwiese kann auch mit Dill oder Fenchel aufgepeppt werden
Erster Tipp – kenne den Standort für deine Wildblumenwiese
Suche dir einen Standort für deine Wildblumenwiese raus und halte fest, wie dieser Standort ist. Ist er feucht oder trocken? Ist er gut gedüngt (fett) oder ist er eher mager? Ist er schattig / halbschattig oder sonnig? Ist es an dieser Stelle deines Gartens windig oder eher geschützt? Wie groß soll dein Beet sein?
Auch im Schatten ist Platz für eine kleine Wildblumenwiese
Zweiter Tipp – es gibt keinen falschen Standort, sondern falsche Samenmischungen
Wenn du deinen Standort kennst ist der wichtigste Tipp überhaupt das passende Saatgut zu kaufen. Viele Gärtner kaufen Samen für eine Magerwildwiese, obwohl sie fetten Boden haben. Dabei gibt es extra Wildblumensamen für fetten Boden. Das heißt: Jeder Standort hat die richtige Samenmischung.
Es gibt:
- Samenmischungen für fette, nährstoffreiche Standorte
- Blumenrasen, gemischt mit Kräuter und Wildpflanzen, die begeh- und bespielbar sind
- Samenmischungen für sonnige und trockene Standorte
- Samenmischungen für den schattigen Bereich
- Samenmischungen für Feuchtwiesen
- Samenmischungen für Magerstandorte
- Samenmischungen für Schotterrasen, damit sind Mischungen gemeint, die ideal auf Wegen oder sogar Parkplätzen sind
- Samenmischungen speziell für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge
- Samenmischungen für Hitzestandorte
- Samenmischungen für Fugen
- Samenmischungen zur Dachbegrünung
Und noch vieles mehr!
Du kannst richtig kreativ werden! Ich habe in meinem Garten ein Feldrandbeet angelegt
Dritter Tipp – Kaufe deine Samen nicht im Baumarkt
Deine Wildblumenwiese gedeiht am besten, wenn die Samen regional zum Standort passen. Die billigen Tüten aus dem Baumarkt sind oftmals mit irgendwelchen sterilen Zuchtblumen gefüllt, die keinen Nektar oder Pollen besitzen. Unsere Insekten sind aber auf genau das angewiesen. Sie sind spezialisiert auf die Blumen, die hier regional wachsen.
Ein Traum einer Wildblumenwiese!
Vierter Tipps – die Bodenvorbereitung
Es gibt inzwischen Saatmischungen, die in die Lücken eines Rasens gesät werden können. Das sind meist Fettwiesen, die mit dem Konkurrenzdruck unserer Zuchtgräser besser zur recht kommt. In der Regel sind jedoch die Wildblumen nicht konkurrenzstark genug in unserem Zuchtrasen zu gedeihen!
Es ist daher sinnvoll ein „sauberes“ Beet für die Wildblumen anzulegen. Damit sind die Startbedingungen einfach ideal. Wenn du also ein Beet anlegst sollte es definitiv komplett Unkrautfrei sein. Lasse das Beet danach 3 Wochen ruhen. Unkräuter werden erneut keimen, dann nochmals entfernen und erst danach die Wildblumenwiese einsäen. Wichtig ist, die Bodenoberfläche vor dem Ausbringen der Samen kurz aufzulockern. Dann bleiben die Samen gut am Boden zwischen den Rillen haften.
Eine Mini-Wildwiese als Rasenersatz. Trittfest und Trockenresistent
Fünfter Tipp – Weniger Samen sind mehr
Bitte beachte die Angaben zur Ausbringung auf der Verpackung. Je höher die Aussaatstärke desto mehr konkurrieren die Keimlinge! Die Folge ist, dass du weniger Blumen hast als mit weniger Aussaat. Zur leichteren Ausbringung der winzigen Samen eignet sich die Beimischung von Sand. Vermische den Sand mit den Samen und bringe die Mischung locker aus. Danach werden die Samen lediglich an die Erde dran gedrückt.
Es geht auch mehrjährig! Eine Fettwiese mit zauberhaften Schafgarben – die Staude des Jahres
Sechster Tipp – Feuchtigkeit nach dem Säen halten
Nach dem Ausbringen muss der Boden für 2 Wochen durchgehend Feucht gehalten werden. Wenn die Samen keimen und lediglich kurzfristig zu trocken sind, ist deine Wildblumenwiese bereits jetzt gescheitert. Gieße daher für 2 Wochen morgens und abends. An sehr sonnigen Tagen ggf. auch mittags.
Siebter Tipp – die Pflege
Eine Wildblumenwiese wird einmal im Jahr gemäht. Das Mähen der Wiese ist die wichtigste Pflegemaßnahme, denn sie sorgt dafür, dass sich kurzlebige Arten besser vermehren können. Der optimale Mähtermin für die Blumenwiese liegt – je nach Witterung – zwischen Mitte Juli und Mitte August. Entscheidend ist der Zeitpunkt, wenn gewisse Blumen, wie der Klatschmohn, bereits Samen gebildet und ausgeworfen haben.
Es gilt aber auch: umso fetter die Wiese, umso früher sollte gemäht werden. Umso magerer die Wiese, umso später sollte gemäht werden.
Das Schnittgut wird dann auf den Kompost gebracht und nicht auf dem Beet liegen gelassen.
Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.