Die Struktur im Garten – das A und O eines ausgewogenen Gartens
Der November ist nach dem bunten Oktober meist Grau und nochmals Grau. Das Schöne an dieser Farbe ist jedoch, dass Kontraste dadurch sehr gut sichtbar werden. Und so zeigt ein gut geplanter Garten im November (eigentlich) was er kann. Wenn dir dein Garten im November nicht gefällt, dann liegt es wahrscheinlich an seiner fehlenden Struktur.
Eine Struktur im Garten zu haben bedeutet Räume zu bilden. Es ist wie bei einer 3-Zimmer-Wohnung. Die Grenzen schaffen Gemütlichkeit, auch im Garten. Das Anlegen von Räumen im Garten fällt uns schwer, da wir wenig visuelle Begrenzung haben. Mit paar Tipps kannst du allerdings kinderleicht Räume in deinem Garten anlegen.
Funktionsbereiche festlegen
Funktionsbereiche sind Flächen in deinem Garten, die einen bestimmten Nutzen haben. Damit sind zum Beispiel gemeint: Sitzplatz, Gemüsegarten, Rosengarten, Vogeltränke und Insektenhotel. Lege fest, welche Fläche bzw. welchen Raum der Sitzplatz oder der Gemüsegarten bekommen soll.
Die Sinnhaftigkeit von Eingrenzung der Funktionsbereiche
Wenn du die Funktionsbereiche festlegst, benötigt dieser Raum visuelle Grenzen. Bleiben wir beim Beispiel des Sitzplatzes bzw. Gemüsegartens. Wir stellen nicht einfach einen Tisch und zwei Stühle irgendwo im Garten auf. Das ist ungemütlich. Wir mögen es, wenn ein Sitzplatz Rückendeckung hat und windgeschützt steht. Der Funktionsbereich „Sitzplatz“ benötigt also eine Eingrenzung. Genauso ist es auch beim Gemüsebeet. Der Hund soll nicht einfach durchrennen können und die starken Winde sollen abgefangen werden, damit es die Tomaten nicht von der Stange reißt.
Die Möglichkeiten einen Raum zu schaffen
Es gibt sehr einfache Mittel, um einen Raum zu schaffen. Die einfachste Möglichkeit sind vertikale Grenzen, in Form einer Mauer bspw. Diese Grenzsetzung ist offensichtlich. Dass erreichst du auch mit einer dichten Heckenbepflanzung. Du kannst so harte Grenzen aber auch aufweichen, indem du Lücken in die Heckenbepflanzung einbaust. Auch dann bleibt der Grenzcharakter bestehen.
Es gibt noch die Möglichkeit einer flächigen Grenze. Du kannst zum Beispiel für deinen Sitzplatz einen Senkgarten bauen. Durch die Absenkung entsteht wie von selbst eine Eingrenzung. Der Sitzplatz wird als eigener Raum wahrgenommen.
Du kannst auch mit gedachten Linien einen Raum bilden. Das müsstest du noch aus dem Sportunterricht kennen, als die Lehrerin so kleine orangene Hütchen in die „Ecke“ gestellt hat, um eine Spielfläche zu markieren. Ersetze in deinen Gedanken die orangenen Hütchen bspw. durch Buchsbaumkugeln.
Du kannst auch mit unsichtbaren Grenzen arbeiten. Das sind Elemente, die da sind, aber die dennoch durchblickt werden können. Klassisch gehört hierzu eine Reihe von Gräsern. Auch ein Rosenbogen markiert mit seinem Durchblick einen weiteren Raum. Die gleiche Funktion hat eine offene Gartentür. Eine Begrenzung mit Spalierobst ist ebenfalls durchsichtig und macht zudem satt.
Es kommt nicht auf die Größe an!
Wichtig ist zu wissen, dass nicht nur eine echte Abgrenzung in Form einer Mauer ein Raum erschaffen kann. Selbst Elemente, die fast übersehen werden, strukturieren einen Garten. Dazu kann eine niedrige Benjeshecke gehören, ein kleines Weidenzäunchen oder Findlinge, die ein Beet abgrenzen. Auch manche Deko eignet sich hierfür ganz gut. So können Rosenkugeln dein Rosenbeet als Funktionsbereich nochmals bestärken. Die Grenze wird dann deutlicher wahrgenommen.
Ausgewogenheit von Räumen und Strukturen
Räume alleine sind jedoch nicht ausschlaggebend für eine angenehme Wahrnehmung deines Gartens. Ein Garten wirkt erst ausgewogen, wenn die Räume gleichmäßig und sinnvoll verteilt sind. Um hier beim Vergleich mit einer Wohnung zu bleiben, räumst du dem Bad nicht mehr Platz, wie dem Wohnzimmer, ein. Du legst auch nicht 4 Räume auf eine Seite, während die andere Seite der Wohnung nur einen 1 großen Raum hat. Alles wird ausgewogen verteilt. Das gleiche Prinzip gilt für den Garten.
Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.