To Do Liste im Gartenmonat Oktober
Es gibt aber auch griesgrämige Gartenverrückte… Kein Monat verführt so zum Meckern wie der Oktober. Schließlich kämpft der Gärtner nun nicht nur gegen die Gefahren von Unten – wie Wühlmäuse – sondern gegen allerlei Zeugs was jetzt von Oben runterkommt. Jedes Jahr kommt mein Nachbar und sagt: „Frau Bauer, die Blätter von ihren Bäumen fallen in meinen Garten“. Ich rolle die Augen und frage: „Ja, sollen die Blätter hoch fallen?“. Dann habe ich für ein Jahr wieder Ruhe. Und ich stehe oft am Zaun und denke: „Verdammt, der Nachbar hat mein Blättergold auf seinen freigeräumten Beeten liegen“. Ich bin neidisch. Denn ich muss die Blätter von meinem Rasen rechen und mit der Schubkarre zu meinen Staudenbeeten fahren. Dann darf ich auch mal dabei fluchen.
Wichtigste Grundregel für den Oktober:
Kein Ordnungsputz im Garten
Ganz im Gegenteil. Es wird gemulcht was das Zeug hält. Blätter sind Gold. Sammle sie, wo du nur kannst und bedecke alle offenen Flächen damit in deinem Garten. Der Garten liebt deine gebaute Mulchschicht. Sie schützt den Boden, Regenwürmchen haben was zu futtern und fühlen sich wohl.
Schneide im Garten auch nichts zurück. Du verpasst das Winterglitzern deiner Stauden in der Morgensonne nach einer Frostnacht.
Pflege von Stauden und Blumen
- Der Oktober ist die beste Zeit, um Blumenzwiebeln zu setzen. In der Regel gibt es im Oktober noch keinen Bodenfrost. Die Tage sind warm genug und die Zwiebeln können gut einwurzeln.
- Wenn dein Staudenbeet zu dicht gewachsen ist oder die Blühfreudigkeit nachlässt, dann ist der Oktober die beste Zeit, um die Stauden zu teilen. Der Herbst eignet sich hierfür viel besser als der Frühling. Denn jetzt im Herbst ist die Staude uns noch präsent. Wir sehen sie in ihrer Größe und Breite und können viel leichter entscheiden, von welcher Staude wir uns trennen möchten und welche verjüngt werden soll.
- Viele Gartenbesitzer meiden „wurzelnackte“ Rosen, obwohl sie günstiger sind. Sie sehen beim Kauf nicht unbedingt gut aus, das hat aber einen Sinn. Eingekürzt und ohne Blätter verdunsten sie kaum Wasser. Beachte bei der Pflanzung von Rosen:
- Die Rosen am Vortag des Eingrabens in einen Eimer Wasser stellen. Die Rose soll sich über Nacht mit Wasser vollsaugen.
- Am nächsten Tag Boden tief lockern. Die Wurzeln der Rose dürfen beim Einpflanzen nicht geknickt sein. Bestenfalls lockerst du die Erde außen herum um weitere 30 cm mit der Grabgabel auf.
- In der Regel sind gekaufte wurzelnackte Rosen bereits ordnungsgemäß geschnitten. Jeder Rosenzweig wird auf bis zu 5 Augen zurückgeschnitten. Gezählt wird ab der Veredelungsstelle.
- Die Rosen sollten tief genug gepflanzt werden. Die Veredelungsstelle der Rose sollte 5 cm unterhalb der Erdoberfläche liegen.
- Erde vorsichtig antreten und kräftig gießen. Als Wintervorbereitung kann die Rose angehäufelt werden, um die Veredelungsstelle vor Frost zu schützen.
- Du kannst im Garten weiterhin Samen sammeln, falls du nächstes Jahr die Sommerblumen woanders haben möchtest.
- Wenn der erste Frost da war, können die Knollen der Dahlie mit einer Grabgabel vorsichtig ausgegraben werden. Dafür vorher die Dahlie oberirdisch bis eine Handbreit über dem Boden abschneiden. Die Knollen frostfrei überwintern.
- Alle frostempfindlichen Kübelpflanzen müssen nun vor Frost geschützt werden. Pflanzen, die vor dem Winter ihre Blätter abwerfen werden am besten im Dunkeln bei etwa 7 Grad überwintert. Alle weiteren Pflanzen stehen am Besten in einem hellen, aber kühlen Raum.
Pflege von Obst und Gemüse
- Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Obstgehölze zu pflanzen. Ausnahmen: Aprikose, Walnuss, Pfirsich. Diese pflanzt du besser im Frühjahr, da sie frostempfindlich sind. Hier musst du beachten, dass die Veredelungsstelle bei Bäumen 5 cm über der Bodenoberfläche liegen sollte (im Gegensatz zu Rosen).
- Kümmere dich im Herbst, um deinen Boden im Gemüsegarten. Wenn du schweren Boden hast, lohnt es sich den Boden oberirdisch umzugraben und mit einem Sauzahn tiefer in den Boden zu fahren. Das fördert die Durchlüftung des Bodens und der Frost kann sich besser in die Erde arbeiten.
- Im Herbst ernte ich meinen Gemüsegarten in der Regel durch. Die Erntereste lasse ich direkt im Beet liegen.
- Den Kompost kannst du umsetzen. Reifen Kompost würde ich allerdings im Herbst nicht ausbringen. Was soll denn gedüngt werden? Alle Pflanzen sind in Winterruhe. Und Kompost bedeutet, dass er sofort pflanzenverfügbar ist. Reifer Kompost wird daher im Frühjahr ausgebracht.
- Jetzt kann noch folgendes Gemüse gesät werden: Wintersalat, Winterportulak, Wintersorten des Knoblauchs.
Rasenpflege
- Wichtig ist, herabfallendes Laub schnellstmöglich vom Rasen zu entfernen. Sonst besteht die Gefahr, dass das Gras drunter anfängt zu faulen und das Wachstum stockt, was mehr Platz für Unkraut schafft. Wenn du nur einen kleinen Baum hast, kannst du mit einem Mulchmäher über die Blätter fahren.
- Wenn du Blumenzwiebeln im Rasen einpflanzen möchtest, dann beachte, dass die Zwiebel im Frühjahr Zeit braucht, um sich einzuziehen. Das Laub der Zwiebelpflanze muss erst vergilben, dann kannst du im Frühjahr mähen. Wenn du also schnellstmöglich im Frühjahr deinen Rasen mähen möchtest, dann solltest du keine Tulpen oder Narzissen pflanzen.
- Endspurt in der Rasenpflege. Wenn du jetzt noch kleine freie Stellen im Rasen entdeckst, kannst du noch Rasen aussäen.
Heckenpflege
- Der Herbst ist ein idealer Zeitpunkt, um Hecken zu pflanzen. Die Pflanzen haben vor dem Winter noch Zeit gut einzuwurzeln. Dadurch können sie im Frühjahr direkt durchstarten.
- Auch das Umsetzen von Sträuchern oder gar Bäumen ist möglich, wenn die Pflanzen noch nicht 6 Jahre an diesem Standort stehen.
- Des Öfteren lese ich, dass Walnuss- und Eichenlaub nicht gut für den Garten oder für den Kompost sind. Sie sind jedoch super für Heckensträucher, die gerne im sauren Boden stehen. Wirf dein Eichenlaub daher nicht weg. Verteile das Laub unter Rhododendren, Azaleen, Heidelbeeren oder Hortensien.
Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.