Februar – To Do Liste für deinen Garten
Der Februar – seinen Namen hat er vom lateinischen (februare= reinigen). Der Februar wird von mir persönlich auch Schnippelmonat genannt. Dieser Name kommt aus dem pfälzischen. Schnippeln = mit kleinen Schnitten (mit Schere oder Messer) an etwas schneiden. So schnell kann es gehen.
Der Februar ein ehemals stolzer Monat (zum Beispiel auch Hornung genannt, weil der reife Rothirsch sein Geweih abwirft und ein Neues direkt nachschiebt) wird zum Schnippelmonat. Hier mutiert jeder Gärtner zum Edward mit den Scheerenhänden. Vor nichts macht der Gärtner mit seinen Scheerenhänden halt. Jeder Strauch bekommt seinen akkuraten (Bundeswehr-)Haarschnitt. Der Gärtner – ein heimlicher Friseur.
Wichtigste Grundregel für den Februar: Der Boden ist das A und O
Zugegeben, im Februar kommt es ganz auf die Witterung an, was jetzt zu tun ist. Aus meiner Sicht ist jedoch die Bodenpflege jetzt am Wichtigsten. Viele starten schon mit dem Vorziehen von Gemüse, bedenken jedoch nicht, dass der Boden die Grundlage ist. Er erhält sowieso schon zu wenig Aufmerksamkeit. Das Jahr beginnt in der Regel mit einer Bodenprobe. Ich rate ab im Garten nach dem Gefühl zu Düngen. Denn meistens sind unsere Böden bereits überdüngt. Mit einer analysierten Bodenprobe erhältst du eine angepasste Düngerempfehlung. Ich kann hier die LUFA im entsprechenden Bundesland für die Bodenanalyse empfehlen. Mit der Einarbeitung des Düngers kannst du gleich das erste Unkraut entfernen und den Boden maximal 30 cm tief lockern. Ich fahre hier lediglich mit dem Sauzahn durch.
Wenn du einen Komposthaufen im Garten hast, dann kannst du ihn jetzt umsetzen und durchsieben. Das Durchsieben hilft dir dabei die groben Bestandteile aus zu sortieren. Du kannst den Kompost dann im Februar auf deine Beeten verteilen.
Pflege von Stauden und Blumen
- Weiterhin regelmäßig die Pflanzen kontrollieren. Bei Trockenheit solltest du das Gießen nicht vergessen. Überprüfe deine Pflanzen auf Schädlingsbefall, um rechtzeitig reagieren zu können.
- Ab Mitte oder Ende Februar kannst du mit dem Vorziehen von Sommerblumen beginnen. Sie sollten dann allerdings vor Mitte Mai nicht ins Beet gesetzt werden. Genauere Angaben findest du immer auf dem Samentütchen.
- Sommerblumen, die jetzt vorgezogen werden können: Schmuckkörbchen, Levkojen, Dahlien, Nelken, Prunkwinde, Lobelien, Löwenmäulchen und Bartnelke.
- Wenn der Boden nicht gefroren ist, kannst du deine noch Stauden teilen. Ich denke jedoch, dass diese Arbeit eher etwas für den Herbst ist. Wenn du deine Stauden, vor dem neuen Austrieb, nicht zurück geschnitten hast, kannst du noch den Aufbau deines Beetes erkennen. Teile die Stauden, wenn es zu eng geworden ist oder eine Staude nicht mehr ganz so blühfreudig ist.
- Hortensien können jetzt geschnitten werden. Der Schnitt wird durch die Sorte der Hortensie bestimmt. Es gibt grob 3 Hauptgruppen, in die du deine Hortensien einsortieren kannst: Bauern-Hortensien, Rispen-Hortensien und Schneeball-Hortensien.
- Wenn du eher rundförmige Blütenstände hast, die nicht nur die Farbe Weiß tragen, dann hast du wohl eine Bauern-Hortensie. Hier schneidest du nur die verblühten Blütestände ab.
- Wenn du eher längliche Blütenstände hast, dann hast du wohl eine Rispen-Hortensien. Meistens blühen sie sehr hell und erhalten dann im Laufe der Saison ein Hauch Farbe dazu. Hier schneidest du je nach Gusto, denn die Rispen-Hortensie blüht immer am einjährigen Holz.
- Wenn du große schneeballartige Hortensien hast, dann hast du eine Schneeball-Hortensie. Sie blüht auch am einjährigen Holz. Sie wird allerdings aufgrund der eher dünneren Triebe stärker zurück geschnitten als die Rispenhortensie.
- Nun wird das Chinaschilf, das Pampasgras, die Rutenhirse und das Federborstengras handbreit über dem Boden eingekürzt. So können sie dann im Frühjahr neu austreiben. Du kannst auch überlegen deine Gräser zu teilen, denn im Frühjahr wachsen sie sehr gut an.
- Wenn du Geranien überwintert hast, kannst du die Ranken bis auf 4 Knospen zurück schneiden und umtopfen.
- Rosen können nun an frostfreien und sonnigen Tagen zurückgeschnitten werden.
- Du kannst Ende Februar deine Stauden bodennah zurückschneiden. Das Schnittgut kannst du direkt als Mulchmaterial in deinem Staudenbeet liegen lassen.
Pflege von Obst und Gemüse
- Je nach Witterung sind erste Freilandaussaaten im Februar möglich. Ich denke da an bestimmte Sorten der Saubohne oder Knoblauch. Der Boden sollte natürlich frostfrei und oberflächlich abgetrocknet sein.
- Wenn du tatsächlich so früh mit dem Gemüseanbau beginnen möchtest, dann solltest du ein Vlies in der Nähe haben. Bei Frostgefahr kannst du das Vlies über deine kleinen Pflänzchen legen. Dein Gemüse ist dann geschützt und kann weiter wachsen.
- Ich plane jedes Jahr mein Gemüsebeet neu. Ich zeichne dabei mein Gemüsebeet auf und trage ein, wo ich was gepflanzt habe. Das hilft mir den Überblick zu bewahren bzgl. der Mischkultur und Fruchtfolge.
- Mischkultur bedeutet, dass verschiedene Nutzpflanzen gemischt auf einer Fläche angebaut werden. Dazu säe ich noch Blumen dazwischen, die mein Gemüse beim Wuchs unterstützen. Wie etwa Tagetes, Ringelblumen oder Phacelia.
- Fruchtfolge bedeutet, die zeitliche Abfolge von Gemüsearten auf einer Fläche innerhalb mehrerer Jahre. Zum Beispiel sollte die Familie „Kohl“ nicht zweimal hintereinander auf ein und derselben Fläche angebaut werden. Das verhindert, dass sich Schädlinge ausbreiten können oder dein Boden auslaugt.
- Folgendes Gemüse kannst du Ende Februar in deiner Wohnung oder im Gewächshaus vorziehen: Auberginen, Tomaten, Chili, Paprika, Kohlrabi, Artischocken.
- Jetzt kannst du auch Kräuter auf der Fensterbank vorziehen.
- Direkt ins Freiland kannst du folgendes Gemüse säen: Saubohne, Knoblauch, frühe Sorten von Karotten, Zwiebeln, bestimmte Salatsorten und durchaus auch Radieschen.
Hecken- und Baumpflege
- Es gilt im Januar weiterhin: An frostfreien Tagen im Januar kannst du bereits mit dem Heckenschnitt beginnen. Wenn du Sträucher besitzt, die im Sommer oder Herbst blühen, kannst du diese jetzt schneiden. Denn diese Sträucher blühen am diesjährigen Holz. Dazu gehört zum Beispiel Sommerflieder, Hortensien, Spiere, Blauraute und der Garteneibisch.
- Jetzt kannst du auch den Obstbaumschnitt (Erhaltungsschnitt) durchführen. Dieser sollte ebenfalls an frostfreien Tagen erfolgen.
- Beim Erhaltungsschnitt liegt der Schwerpunkt auf dem Auslichten. Triebe, die zu dicht stehen oder in das Innere der Krone wachsen werden entfernt.
- Wenn du nicht weißt, wohin mit dem ganzen Geäst, dann hast du zwei Möglichkeit: als Mulchmaterial für deine Beete nutzen oder baue eine Totholzhecke daraus.
Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz
Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.
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